Washington/Jerusalem - Der Weltsicherheitsrat unterstützte die geplante Mission von US- Außenminister Powell. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution würdigte der Rat die Bemühungen Powells sowie den Sonderbeauftragten der USA, Russlands, der EU und der UNO, "einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden in die Region zu bringen". Gleichzeitig "verlangte" das höchste UNO-Gremium die unverzügliche Erfüllung seiner Resolution 1402 von vergangenem Samstag, die Israel zum Rückzug aus den Palästinenserstädten aufruft. Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Annan sich optimistisch geäußert, dass Powell ein Durchbruch gelingen könnte. Powell sei ein "sehr erfahrener Mann", der Wege finden werde, das Blutvergießen zwischen Israelis und Palästinensern zu beenden, sagte Annan in New York. UN- und Weltbankvertreter haben die weit reichende Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur bei dem israelischen Vormarsch in die Palästinensergebiete am Donnerstag scharf kritisiert. "Die Situation wird noch schlimmer werden, wenn die Aktionen, die wir in Ramallah, Bethlehem, Jenin, Kalkilia und Nablus gesehen haben, fortgesetzt oder die Absperrungen noch rigider werden", teilten der UN-Koordinator Terje Roed Larsen und der Weltbankdirektor für das Westjordanland und den Gazastreifen, Nigel Roberts, in einer gemeinsamen Erklärung in Jerusalem mit. Die Weltbank veröffentlichte den Text in Washington. "Dann werden wir einen Absturz in noch tiefere Armut und Hoffnungslosigkeit erleben. In dieser Atmosphäre wird keiner von uns viel Anklang finden, wenn er zu Gewaltverzicht und Versöhnung aufruft." Die beiden forderten den Schutz der Zivilbevölkerung und Bewegungsfreiheit für Mitarbeiter der Notdienste. Israel müsse die Zerstörung der mit Spenden finanzierten palästinensischen Infrastruktur sofort stoppen und die Absperrung der besetzten Gebiete aufheben. "Wir sind äußerst beunruhigt über die lebensbedrohlichen Bedingungen, unter denen die palästinensische Zivilbevölkerung im Moment lebt, und über die fortgesetzte Zerstörung der palästinensischen Wirtschaft in den vergangenen 18 Monaten", hieß es in der Mitteilung weiter. Annan begrüßt Bushs neue Nahost-Initiative UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die neue Nahost-Initiative des amerikanischen Präsidenten George W. Bush als ermutigend begrüßt. "Er freue sich, dass die USA aktiver werden", sagte Annan am Donnerstag am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York. Zuvor hatte Bush angekündigt, Außenminister Colin Powell in der kommenden Woche zu einer Vermittlungsmission in die Krisenregion zu entsenden. Der Präsident forderte außerdem Israel öffentlich auf, seine Militäraktion in den palästinensischen Autonomiegebieten zu stoppen. Auch Annan appellierte an die israelische Regierung, den Vormarsch zu beenden und die Truppen abzuziehen. Auch Aznar begrüßt Nahost-Initiative Bushs Die Europäische Union hat den Vorstoß von US-Präsident George W. Bush in der Nahost-Politik am Donnerstag begrüßt. Es handle sich um einen wichtigen Schritt, der unterstützt werden müsse, erklärte der amtierende EU-Ratsvorsitzende und spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar nach Angaben der Regierung in Madrid. Bush habe Aznar bereits am Nachmittag angerufen, um ihn über den Inhalt seiner Rede zu informieren. Die Initiative beinhalte grundlegende Elemente der EU-Politik für den Nahen Osten wie die Forderung nach einer Bekämpfung des Terrorismus, einer sofortigen Waffenruhe und dem Rückzug der israelischen Armee aus den palästinensischen Gebieten. (APA)