Teguise/Lanzarote - Innenminister Ernst Strasser (V) hofft, dass auf dem Ministertreffen europäischer und asiatischer Minister in Lanzarote die Weichen für ein gemeinsames Rückübernahmeabkommen der EU mit China gestellt werden. China sei aus österreichischer Sicht am wichtigsten, weil 90 Prozent aller illegalen asiatischen Migranten in Österreich chinesischer Herkunft seien, erklärte Strasser am Freitag telefonisch gegenüber der APA. Das zweitwichtigste Land für ein Abkommen sei Vietnam. Das Interesse der asiatischen Staaten für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit müsse das europäische Interesse für mehr Sicherheit "voll berücksichtigen", sagte Strasser. In dem Abschlussdokument sei erstmals ein "grundsätzliches Bekenntnis der asiatischen Staaten bei der Rückführung von Flüchtlingen aus Europa" vorgesehen. Dies wäre ein wichtiger Schritt in Richtung des angestrebten europäisch-chinesischen Rückübernahme-Abkommens. Den Ausreisewilligen "deutlicher sagen, was sie in Europa erwarte" Zum Zeitrahmen für das Abkommen sagte Strasser, die Verhandlungen mit den chinesischen Regierungsbehörden erforderten Geduld. Strasser wolle jedenfalls auch auf der Arbeitsebene intensive und direkte Kontakte schaffen. Ein weiterer Schwerpunkt ist für den Minister die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit in den Ausreiseländern selbst. Man müsse den Ausreisewilligen in China, Vietnam oder Burma "deutlicher sagen, was sie in Europa erwarte", so Strasser. Die Innenminister der Europäischen Union und zehn asiatischer Staaten beraten seit Donnerstag auf der Kanaren-Insel Lanzarote über die Bekämpfung illegaler Migration und organisierter Kriminalität, insbesondere der Drogenkriminalität. Bei dem Treffen geht es auch um die Integration von Einwanderern, Familienzusammenführung und die in den jeweiligen Ländern geltenden Einwanderungsbedingungen. Neben den 15 EU-Staaten nehmen an der so genannten ASEM-Konferenz China, Japan, Südkorea, Indonesien, Thailand, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Vietnam und Brunei teil.(APA)