Wien - An den 18 österreichischen Universitäten wird es am 24. April einen eintägigen Warnstreik gegen die geplante Universitäts-Reform geben. Das hat die Hochschullehrer-Sektion in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) bei einer erweiterten Sektionsleitungs-Sitzung am Freitag Nachmittag einstimmig beschlossen. Ziel ist laut der Sektions-Vorsitzenden Andrea Kdolsky die Rücknahme des Entwurfs für ein neues Universitätsgesetz. Der Beschluss werde am Montag im GÖD-Präsidium behandelt. Der Streiktag sollte unter dem Motto "Wir tragen die Uni zu Grabe" stehen, so Kdolsky. GÖD-Präsidium genehmigt Warnstreik Das Präsidium der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) hat am Montag den von der Bundessektion Hochschullehrer in der Vorwoche beschlossenen eintägigen Warnstreik am 24. April gegen die geplante Universitätsreform bewilligt. Das teilte GÖD-Chef Fritz Neugebauer. Als Grund für die Unterstützung nannte Neugebauer, dass schon die Verhandlungen zur Erstellung des derzeit vorliegenden Gesetzesentwurfs keinerlei Ergebnisse gebracht hätten. Mit der Bewilligung des Streiks solle die Verhandlungsposition der Hochschullehrer-Gewerkschaft unterstützt und "der Ernst der Situation verdeutlicht werden", so Neugebauer. Weitere Kampfmaßnahmen möglich Zudem hat die Hochschullehrer-Gewerkschaft auch weiterführende Kampfmaßnahmen in den Raum gestellt. Über genauere Maßnahmen könne man aber erst nach dem fruchtlosen Verstreichen des Warnstreiks entscheiden, so Andrea Kdolsky. Daneben würden auch Protestmaßnahmen von Studierenden als auch nicht-wissenschaftlichem Personal unterstützt. Als weitere "Maßnahmen des Aktionismus und des Boykotts" haben die Gewerkschafter auch den Boykott von "Tätigkeiten, die auf freiwilliger Mitarbeit beruhen", sowie das Aufzeigen der Folgen der Reform durch "gezieltes Verhalten in Kollegialorganen und Funktionen" beschlossen. Gegen das "Ende der Freiheit von Lehre und Forschung" Mit einer detaillierten Stellungnahme zum Entwurf für ein neues Universitätsgesetz würde nur Zeit vergeudet, kritisierte die GÖD. Der Vergleich zwischen dem Entwurf und dem vorausgegangenen Gestaltungsvorschlag zeige, dass von Seiten des Ministeriums nicht die geringste Bereitschaft bestehe, auf konstruktive Kritik einzugehen, auch wenn sie noch so fundiert vorgetragen werde. Der Entwurf führe zu einer "völligen Fremdbestimmung der Universitäten, zur politischen Einflussnahme und Lenkung von außen, zum Ende der Freiheit von Lehre und Forschung, zu autoritären und ineffizienten Strukturen ohne adäquate Mitgestaltungsmöglichkeiten aller Gruppen von Uni-Angehörigen sowie zum Abbau wissenschaftlichen Lehr- und Forschungspersonals im Ausmaß von 30 bis 50 Prozent", heißt es weiter in einer Aussendung der GÖD. Dies alles habe bei einem anvisiert gleich bleibenden Gesamtbudget nicht nur die Verschleierung der erhöhten Gesamtkosten der Umstrukturierung, sondern auch die Zerschlagung der Universitäten durch die Ausgliederung der medizinischen Fakultäten zur Folge. (APA)