Wien - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel will das durch die Abfertigung neu entwickelte Pensionsvorsorgemodell auch bisher nicht begünstigten Bevölkerungsgruppen anbieten. Diese Ausweitung der Vorsorgemöglichkeit solle Selbstständigen, Bauern und Frauen zugute kommen: "Die dabei für mich zentrale Gruppe sind die Hausfrauen, die keine Möglichkeit hatten, einen Pensionsanspruch zu erwerben. Durch eine allgemeine Vorsorge werden auch diese Frauen im Alter abgesichert sein", sagte der Kanzler. Konkret geht es darum, dass unselbstständige Arbeitnehmer durch die Reform der Abfertigung künftig auch zu einer begünstigten Pensionsvorsorge kommen können. Verzichtet ein Betroffener darauf, sich die angesammelte Summe in einem ausbezahlen zu lassen und optiert stattdessen für eine betriebliche Zusatzpension, wird er steuerlich begünstigt. Für SPÖ-Sozialsprecherin Heidrun Silhavy ist völlig unklar, wer die Beiträge für nicht berufstätige Frauen in Zukunft zahlen solle. Silhavys Schluss: Die Regierung wolle die Abfertigung in ihrer jetzigen Form als Entgeltbestandteil abschaffen. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 6.4.2002)