Rifondazione Comunista gibt die Fundamentalopposition auf und arbeitet wieder mit dem Mitte-links-Bündnis Ulivo zusammen. Bei den kommenden Regional- und Kommunalwahlen in Italien wollen die derzeit bei sechs Prozent Wählerzustimmung liegenden orthodoxen Kommunisten und der Ulivo gemeinsam kandidieren.Kommunistenchef Fausto Bertinotti reagiert damit auf dem derzeit stattfindenden Parteikongress auf die heftige Kritik von Gewerkschaftern, Intellektuellen und Vertretern des Ulivo an seiner "starrsinnigen und eigenbrötlerischen Parteiführung". Bertinotti wurde für die Wahlniederlage der Linken bei den Parlamentswahlen 2001 verantwortlich gemacht, Starregisseur Nanni Moretti hatte ihn gar als "obersten Wahlhelfer Berlusconis" beschimpft, weil Rifondazione durch das Aufstellen eigener Kandidaten zum Verlust zahlreicher Wahlkreise bei getragen hatte. Hocherfreut über den Wandel ist Oppositionschef Rutelli, man wolle umgehend eine Wahlallianz suchen, gemeinsam könne man die Rechte schlagen. Scharfe Kritik kam von Regierungsseite: Rutelli gehe ein Bündnis mit Leuten ein, die dieselbe Sprache wie die Terroristen der Roten Brigaden verwenden. (DER STANDARD, Print- Ausgabe, 6./7. 4.2002)