Kunst
Rückgabe von Kulturgütern an Deutschland
Russisches Parlament bewilligt Ausfuhr von Beutekunst-Fenstern
Moskau - Einer Rückkehr der als "Beutekunst" in die
Sowjetunion verschleppten Bleiglasfenster aus der Marienkirche in
Frankfurt (Oder) steht nichts mehr im Wege. Das russische Parlament
billigte am Freitag mit großer Mehrheit von 262 gegen elf Stimmen die
Rückgabe der Kulturgüter an Deutschland. Die noch ausstehende
Zustimmung von Präsident Wladimir Putin gilt als sicher. Die Rückkehr
der insgesamt 111 Bleiglasfenster aus dem 14. Jahrhundert nach
Frankfurt/Oder ist für den Sommer geplant. Die Glasfenster seien "einmalige Kulturschätze von einer sehr
hohen historischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bedeutung",
sagte Kulturminister Michail Schwydkoj am Freitag vor dem Parlament.
Mit dieser Entscheidung stimmte die russische Staatsduma erstmals
seit der Annahme des äußerst strikten und umstrittenen
"Beutekunst"-Gesetzes für die Rückgabe von deutschen Kulturgütern.
Einige der Frankfurter Bleiglasfenster werden derzeit im
weltberühmten Museum Eremitage in St. Petersburg gezeigt. In der
Vergangenheit hatte sich Putin wohlwollend über eine Rückgabe an die
Marienkirche geäußert. Der russische Präsident wird am kommenden
Dienstag zu Regierungskonsultationen mit dem deutschen Bundeskanzler
Gerhard Schröder in Weimar erwartet.
(APA)