Nahost
Peres auf Konfrontationskurs mit Sharon
Israels Außenminister fordert rasches Ende der Offensive - Nobelpreis- Komitte bedauert Auszeichnung Peres´
Jerusalem - Der israelische Außenminister und
Vizepremier Shimon Peres hat am Samstag ein rasches Ende der
Militäraktionen in den Palästinensergebieten gefordert. Diese
"Angelegenheit" müsse "so schnell wie möglich beendet" und die
politischen Verhandlungen mit den Palästinensern wieder aufgenommen
werden, sagte Peres im israelischen Rundfunk. Das Problem
palästinensischer Terroranschläge sei nicht allein durch militärische
Mittel zu lösen. Israel müsse "reiflich" die Folgen seiner Offensive
bedenken, sagte Peres. Generalstabschef Shaul Mofaz hatte am Freitag betont, die Armee
brauche mindestens noch vier Wochen, um die "Operation Schutzwall"
"erfolgreich" abzuschließen und danach weitere vier Wochen, um einen
dauerhaften Erfolg zu gewährleisten.
In Oslo hatten Mitglieder des
norwegischen Friedensnobelpreis-Komitees am Freitag bedauert, den
israelischen Außenminister 1994 (gleichzeitig mit Yitzhak Rabin und
Yasser Arafat) mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet zu haben.
Peres habe sich nicht entsprechend seinen Idealen von Koexistenz und
Würde des menschlichen Lebens verhalten, sagte Komiteemitglied Odvar
Nordli, ehemaliger norwegischer Ministerpräsident. Peres trage die
Politik der rechtsgerichteten Regierung unter Ariel Sharon voll mit,
kritisierte Bischof Gunnar Staalsett, der hinzufügte: "Ich kann meine
tiefe Enttäuschung und Verzweiflung nicht verbergen".(APA/AFP/Reuters)