Wien - Die Ergebnisse der jüngsten Pestizid-Tests in Obst und Gemüse sind für die Umweltschutzorganisation Global 2000 kein Grund zur Entwarnung. "Entwarnung zu geben ist zynische Täuschung des Konsumenten", erklärte die Organisation am Samstag in einer Aussendung. "Hier geht es um die Gesundheit. Und gegen die Belastung durch den Pestizidcocktail - das ist das gleichzeitige Auftreten von mehreren Pestiziden in einem Lebensmittel - besteht noch nicht einmal eine gesetzliche Bestimmung", kritisierte Klaus Kastenhofer, Lebensmittelsprecher von Global 2000. Tests in verschiedenen Bundesländern bei Paprika, Salat, Trauben, Erdbeeren hätten ergeben, dass zwischen zehn und zwanzig Prozent aller Proben über dem Grenzwert mit Spritzmitteln verseucht sind. "Das ist der Beweis für die systematische Belastung unserer Nahrungsmittel mit Pestiziden und für das Versagen der Lebensmittelgesetzgebung", sagte Kastenhofer. Die Organisation forderte die sofortige Veröffentlichung der mit Steuergeld finanzierten Testergebnisse, den Beschluss einer Gesetzesnovelle zur Begrenzung der Gesamtbelastung von Obst und Gemüse durch Pestizide sowie einösterreichweites Pestizidreduktionsprogramm. (APA)