Der SK Sturm Graz darf langsam für den Europacup planen: Die
Steirer feierten am Sonntag im letzten Match der 30. Runde gegen den
SV Salzburg einen 5:3-(4:2)-Auswärtssieg, den ersten in diesem Jahr,
und schoben sich damit auf den zweiten Tabellenplatz vor. Der
Vorsprung auf den Stadtrivalen GAK beträgt nun zwei Punkte, jener auf
die viertplatzierte Austria aus Wien sieben Zähler, außerdem hat
Sturm ja auch noch im Cup Chancen. Die acht Treffer im Stadion Lehen
bedeuten übrigens Saisonrekord, denn zuvor hatte es heuer maximal
sieben Tore in einer Partie gegeben.
Die Chancen wurden verwertet
Die Grazer nützten in der zwölften Minute gleich die erste dicke
Chance zur Führung: Laessig schoss bei einem Passversuch Masudi an,
von dem der Ball direkt vor die Beine von Mario Haas sprang. Und der
Ex-Internationale stellte prompt auf 1:0. Schon knapp zwei Minuten
später hätte es eigentlich 2:0 für die Gäste heißen müssen, doch
Masudi scheiterte nach Idealpass von Haas an Salzburg-Torhüter Safar
(14.).
Nach diesem frühen Schock kamen die Hausherren in der 27. Minute
nach einem indirekten Freistoß aus rund 20 Metern zum Ausgleich:
Kitzbichler spielte den Ball kurz ab für Jürgen Pichorner, der mit
einem satten Schuss das 1:1 besorgte. Doch praktisch postwendend
gerieten die Salzburger erneut in Rückstand, nachdem Hickersberger
Rojas im Strafraum gelegt und Schiedsrichter Mostböck zurecht auf
Elfer für Sturm entschieden hatte (29.). Sturm-Torjäger Ivica Vastic
ließ Safar bei diesem Strafstoß nicht den Funken einer Chance (30.).
Salzburgs Raumdeckung war nicht vorhanden
Wenig später hieß es dann nach Abspielfehler von Feiersinger und
einem langen Pass vom überragenden Masudi auf Haas, der sein zehntes
Saisontor erzielte, sogar 3:1 für Sturm (33.). Die Salzburger, bei
denen das Konzept der Raumdeckung an diesem Tag überhaupt nicht
stimmte, ließen aber den Kopf nicht hängen und schafften nach einer
herrlichen Aktion von Heimo Pfeifenberger, der auf Grund der
Offensivschwäche der Mozartstädter trotz seiner 35 Jahre als Stürmer
reaktiviert worden war, den Anschlusstreffer (37.). Die Gäste
stellten jedoch noch vor der Pause den alten Abstand wieder her,
diesmal passte Masudi ideal auf den von der Abwehr sträflich
vernachlässigten Vastic, der sein 14. Saisontor fixierte (43.).
Nach dem Wechsel sahen die 6.500 Zuschauer noch zwei weitere
Treffer: Zunächst stellte Rojas nach einem Amoah-Schuss, den Safar
nicht zu bändigen wusste, aus kurzer Distanz auf 5:2 für Sturm (61.),
ehe die Abwehr der Gäste inklusive Torhüter Sidorczuk schlief und
damit Brenner per Kopf das 3:5 ermöglichte (70.). Doch auch nach
diesem Treffer ging kein Ruck durch die Salzburger Mannschaft, im
Gegenteil. Sturm hätte fast noch das halbe Dutzend voll gemacht, als
Vastic mit einem Schuss aus über 30 Metern die Latte traf (74.).
Danach scheiterten die Gastgeber noch zwei Mal an Sidorczuk. (APA)
Salzburg - Sturm Graz 3:5 (2:4)
Stadion Lehen, 6.500, Mostböck.
Torfolge:
0:1 (12.) Haas
1:1 (27.) Pichorner
1:2 (30.) Vastic
1:3 (33.) Haas
2:3 (37.) Pfeifenberger
2:4 (43.) Vastic
2:5 (61.) Rojas
3:5 (70.) Brenner
Salzburg: Safar - Hickersberger (46. Eder), Feiersinger,
Chr. Jank, J.C. Suazo - Kitzbichler, Laessig (46. Brenner),
M. Suazo, Pichorner - Tomic, Pfeifenberger (65. Fading)
Sturm: Sidorczuk - Panadic - Strafner, Bosner - Masudi, Wetl
(82.Kienzl), Mählich, Vastic, Rojas - Amoah (88. Heldt), Haas
(77. Szabics)
Gelbe Karten: Hickersberger, Eder bzw. Mählich, Bosner, Rojas