Hamburg - In der Kölner Spendenaffäre hat die Staatsanwaltschaft nach Informationen des "Spiegel" Ermittlungen gegen 40 SPD-Mitglieder eingeleitet. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe berichtet, ermittelt die Behörde wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung, Untreue und Beihilfe zum Betrug. Die Staatsanwaltschaft beziehe sich dabei auf eine Liste des früheren Kölner SPD-Schatzmeisters Manfred Biciste, wonach die Partei von 1994 bis 1999 fingierte Spendenquittungen über insgesamt 350.000 Mark (knapp 179.000 Euro) ausgestellt habe. Laut "Spiegel" soll ein Teil der SPD-Mitglieder die Belege zur Steuerminderung beim Finanzamt eingereicht haben. In diesem Zusammenhang ermittele die Justiz gegen den Kölner Ex-SPD-Fraktionschef Norbert Rüther sowie den früheren Kölner Oberbürgermeister und Ex-Landtagsabgeordneten Norbert Burger. Dieser hatte erklärt, eine Quittung über 5000 Mark sei ihm untergeschoben worden. Dem Bericht zufolge sollen die Ermittler nun auch den Kölner SPD-Bundestagsabgeordneten Konrad Gilges sowie die ebenfalls aus Köln stammenden NRW-Landtagsabgeordneten Marc Jan Eumann und Annelie Kever-Henseler ins Visier genommen haben. Am Donnerstag vergangener Woche seien die Präsidien von Bundestag und Nordrhein-Westfalens Landtag über die bevorstehenden Ermittlungen gegen die Mandatsträger informiert worden.(APA)