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Foto: APA/AFPI/Thomas Coex
Bethlehem/Ramallah - Über Lautsprecher hat die israelische Armee am Sonntagmorgen erneut die etwa 200 in der Bethlehemer Geburtskirche verschanzten Palästinenser in der Bethlehemer Geburtskirche aufgefordert, sich zu ergeben. In der Nacht waren rund um die Kirche wiederholt Schüsse und Explosionen zu hören gewesen. Für Sonntag hatten etwa 20 christliche und humanitäre Organisationen einen Friedensmarsch auf die Kirche angekündigt. Der Zugang zu der weltberühmten Geburtskirche wird von israelischen Soldaten blockiert. Die israelische Armee hat laut Augenzeugen am Sonntagmorgen Stellung in der Umgebung mehrerer palästinensischer Ortschaften im Westjordanland bezogen. Panzer und hunderte Soldaten hätten Straßen gesperrt und verschiedene Orte umstellt, hieß es, darunter Beit Rima und Kubar in der Nähe der besetzten Stadt Ramallah. Franziskaner-"Hüter" wollen bleiben Der Vatikan hat Israelis und Palästinensern einen Plan zur friedlichen Beilegung des Konflikts um die Geburtskirche in Bethlehem vorgelegt. Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Samstag, ohne Details zu nennen. Pater David Jaeger, der Sprecher der Franziskaner im Heiligen Land, forderte beide Seiten auf, die Vorschläge zu akzeptieren. Nach Darstellung der israelischen Armee besetzten "Terroristen" die Kirche. Die rund 50 Mönche und Nonnen in der belagerten Geburtskirche wollen dem Druck der israelischen Truppen vor den Kirchentüren nicht nachgeben. "Wir sind die Hüter dieses Ortes", erklärte der Franziskaner Gianfranco Pinto Ostune. Vier Geistliche verließen die Kirche am Freitag - zum Teil aus gesundheitlichen Gründen -, die Mehrzahl der Franziskaner ist aber entschlossen durchzuhalten. Spekulationen, wonach sie von bewaffneten Palästinensern als Geiseln gehalten würden, weisen die Ordensleute deutlich zurück, fürchten sie doch, dass die israelischen Streitkräfte damit eine Stürmung der Kirche rechtfertigen könnten.(APA/AP)