Armee fordert Aufgabe, Franziskaner wollen bleiben - Weitere Ortschaften umstellt, darunter Beit Rima und Kubar
Redaktion
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Bethlehem/Ramallah - Über Lautsprecher hat die israelische Armee
am Sonntagmorgen erneut die etwa 200 in der Bethlehemer Geburtskirche
verschanzten Palästinenser in der Bethlehemer Geburtskirche
aufgefordert, sich zu ergeben. In der Nacht waren rund um die Kirche
wiederholt Schüsse und Explosionen zu hören gewesen. Für Sonntag
hatten etwa 20 christliche und humanitäre Organisationen einen
Friedensmarsch auf die Kirche angekündigt. Der Zugang zu der
weltberühmten Geburtskirche wird von israelischen Soldaten blockiert.
Die israelische Armee hat laut Augenzeugen am
Sonntagmorgen Stellung in der Umgebung mehrerer palästinensischer
Ortschaften im Westjordanland bezogen. Panzer und hunderte Soldaten
hätten Straßen gesperrt und verschiedene Orte umstellt, hieß es,
darunter Beit Rima und Kubar in der Nähe der besetzten Stadt
Ramallah.
Franziskaner-"Hüter" wollen bleiben
Der Vatikan hat Israelis und Palästinensern einen Plan zur
friedlichen Beilegung des Konflikts um die Geburtskirche in Bethlehem
vorgelegt. Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am
Samstag, ohne Details zu nennen. Pater David Jaeger, der Sprecher der
Franziskaner im Heiligen Land, forderte beide Seiten auf, die
Vorschläge zu akzeptieren.
Nach Darstellung der israelischen Armee besetzten "Terroristen"
die Kirche. Die rund 50 Mönche und Nonnen in der belagerten
Geburtskirche wollen dem Druck der israelischen Truppen vor den
Kirchentüren nicht nachgeben. "Wir sind die Hüter dieses Ortes",
erklärte der Franziskaner Gianfranco Pinto Ostune. Vier Geistliche
verließen die Kirche am Freitag - zum Teil aus gesundheitlichen
Gründen -, die Mehrzahl der Franziskaner ist aber entschlossen
durchzuhalten. Spekulationen, wonach sie von bewaffneten
Palästinensern als Geiseln gehalten würden, weisen die Ordensleute
deutlich zurück, fürchten sie doch, dass die israelischen
Streitkräfte damit eine Stürmung der Kirche rechtfertigen könnten.(APA/AP)
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