Paris - Am Rand einer friedlichen Demonstration gegen antijüdische Gewalt ist am Sonntagabend in Paris ein Polizist schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei griff ein junger jüdischer Extremist den Beamten mit einem Messer an und versetzte ihm Stiche in die Bauchgegend. Eine Gruppe teilweise maskierter, militanter Juden hatte demnach versucht, die Kundgebung einer pazifistischen Gruppe am Platz der Bastille zu stürmen. Die Männer waren mit Baseball-Schlägern und Dolchen bewaffnet. Der Polizist musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mehrere Passanten und Journalisten wurden leicht verletzt. Bei der friedlichen Kundgebung waren Demonstranten durch Paris zur Bastille gezogen, um gegen die Anschläge auf Synagogen in Frankreich zu protestieren und zugleich die Gruppe "Frieden jetzt" zu unterstützen. Diese Gruppe tritt für eine friedliche Koexistenz eines israelischen und eines palästinensischen Staates ein. Israels Regierungschef Ariel Sharon und rechtsgerichtete Juden lehnen dies ab. Auf einer größeren Kundgebung des Zentralrates der Juden in Frankreich demonstrierten gleichzeitig Zehntausende Menschen in Paris für eine Unterstützung des israelischen Volkes. Die Polizei gab ihre Zahl mit 53.000 an, die Veranstalter mit 200.000. (APA/dpa)