Colombo - Zum ersten Mal seit zwölf Jahren haben die Behörden in Sri Lanka am Montag eine wichtige Straße in die von Kämpfen verwüstete Stadt Jaffna im Norden des Landes geöffnet. In einem Ende Februar vereinbarten Waffenstillstand hatte sich die srilankische Regierung mit den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) darauf geeinigt, die Straße durch das Gebiet der Rebellen von Minen zu räumen. Bei einer monatelangen Großoffensive der Streitkräfte gegen die Rebellen zur Rückeroberung der wichtigen Verkehrsverbindung vor drei Jahren wurden offiziellen Angaben zufolge auf beiden Seiten rund 3.500 Menschen getötet. Bisher mussten Einwohner aus von der Regierung kontrollierten Gebieten auf dem Weg zur Halbinsel Jaffna im Norden des Landes per Schiff oder Flugzeug reisen. Im Februar hatte die Regierung 15 Jahre alte Reisebeschränkungen in die Rebellengebiete aufgehoben. Anfang Mai will Colomobo erste direkte Friedensverhandlungen mit der LTTE aufnehmen. Der von Norwegen vermittelte Waffenstillstand war eine Bedingung dafür. In dem seit drei Jahrzehnten dauernden Konflikt zwischen der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit und der Tamilen-Minderheit kamen bisher mehr als 60.000 Menschen ums Leben. (APA)