Neuss - Das römische Legionslager von Neuss entsteht
fast 2.000 Jahre nach seiner Zerstörung neu - allerdings nur
virtuell. Der Computer hilft dabei, das antike Festungsbauwerk am
Rheinufer wissenschaftlich exakt zu rekonstruieren. Das virtuelle
Legionslager, das demnächst in einer Ausstellung gezeigt werden soll,
ermöglicht dem Betrachter einen Rundgang über die Straßen der
riesigen Kaserne und eine Besichtigung der Soldatenunterkünfte. Dies
teilte ein Sprecher der Stadt Neuss am Montag mit.
6.000 römische Soldaten stationiert
Das Neusser Legionslager gehört dank der Ende des 19. Jahrhunderts
beginnenden Ausgrabungen zu den am besten erforschten römischen
Bauten dieses Typs. Rund 6.000 Soldaten schützten hier zwischen den
Jahren 50 und 100 nach Christus den niederrheinischen Limes vor
feindlichen Germanen.
Jüngste Vorschungen berücksichtigt
Beim elektronischen "Wiederaufbau" des Lagers, dessen Gelände seit
einigen Jahren überbaut ist, seien jüngste Forschungsergebnisse
berücksichtigt. "Viele Gebäude waren imposanter, als man bisher
gedacht hatte", so der Sprecher der Stadt Neuss. Das Computer-Lager
soll vom 23. Mai bis 18. August in der Ausstellung "Krieg verzehrt -
Friede ernährt" gezeigt werden. (APA/dpa)