Köln - Die Ermittlungen in der Spenden-Affäre der SPD in Köln weiten sich aus. Die Justiz hat jetzt die Aufhebung der Immunität von drei SPD-Parlamentarier beantragt. Es handle sich um einen Bundestags- und zwei Landtagsabgeordnete, sagte die Sprecherin die Kölner Staatsanwaltschaft am Montag. Sie nannte keine Namen. Unterdessen wurden gegen mindestens 38 SPD-Mitglieder aus Köln und Umgebung Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung, Untreue und Beihilfe zum Betrug eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft habe am Montag die Akten von den Finanzbehörden übernommen, sagte Appenrodt und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Die betroffenen Sozialdemokraten sollen zwischen 1994 und 1999 gefälschte Spendenquittungen angenommen haben. Mit Hilfe dieser Quittungen sollen Einzahlungen aus schwarzen Kassen der Partei ins reguläre Finanzsystem verborgen worden sein. Die Justiz geht auch weiter der Frage nach, ob in diese schwarzen Kassen Schmiergelder geflossen sind. Seit Montagmorgen vernehmen die Ermittler erneut den früheren Top-Manager Sigfrid Michelfelder. Er soll Hinweise liefern, ob beim Bau der Müllverbrennungsanlage in Köln solche Schmiergelder geflossen sind. Der Ex-Geschäftsführer des Gummersbacher Anlagenbauers Steinmüller sitzt wegen Bestechungsverdachts in Untersuchungshaft. (APA/dpa)