Wien - Der Vorsitzende der österreichischen Sozialdemokraten, Alfred Gusenbauer, sieht in dem Ergebnis der ersten Runde der ungarischen Parlamentswahlen eine Absage an ein "Regierungsmodell bestehend aus rechten und rechtspopulistischen Parteien". Gusenbauer sagte am Montag in einer ersten Reaktion auf das vorläufige Ergebnis der Wahlen in Ungarn, dies sei "nicht unbedingt ein großer Freudentag für den ÖVP-Obmann Schüssel", der sich im ungarischen Wahlkampf "sehr stark auf der Seite des Herrn Orban" eingebracht habe. Gusenbauer sagte in einem Telefonat mit der APA, der Ausgang des ersten Teils der Parlamentswahlen sei auch für Ungarn selbst ein wichtiger Schritt, da eine pro-europäische Sozialdemokratie für den Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen eine bedeutend bessere Empfehlung sei, als eine mögliche Koalition aus Konservativen und Rechtspopulisten beziehungsweise Rechtsextremen. Das Wahlergebnis sieht Gusenbauer auch als Absage an eine mögliche mögliche Regierungsbeteiligung der rechtsradikale Ungarische Wahrheits- und Lebenspartei (MIEP) von Istvan Csurka, die bei den Wahlen nach dem derzeitigen Ergebnis den Einzug ins Parlament verfehlt hat. Positiver Schritt Der SPÖ-Vorsitzende nannte die Absage der ungarischen Wähler an eine Regierungskonstellation, "die wir auch in Österreich haben", einen Schritt in Richtung der Ablöse einer solchen Regierung, und als solcher sei das ein positiver Schritt. Auch der Internationale Sekretär der SPÖ, Albrecht Konecny, sieht in einer Aussendung zum Wahlergebnis Signalwirkung für Österreich. Die SPÖ habe gegenüber ihrer "ungarischen Bruderpartei" ihre Freude über den Wahlausgang zum Ausdruck gebracht und ihr einen durchschlagenden Erfolg für den zweiten Wahlgang gewünscht. (APA)