Belfast/London - Die wichtigste republikanische Untergrundorganisation Nordirlands hat zum zweiten Mal Waffen "unbrauchbar gemacht". In einer Erklärung der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) vom Montag heißt es: "Diese Initiative ist einseitig." Die IRA hatte bereits im Oktober 2001 Waffen und Sprengstoff in zwei geheimen Lagerstätten unbrauchbar gemacht. Ebenso wie damals wurden auch jetzt keine Angaben über Zahl und Art der Waffen gemacht. Die Entwaffnung wird von internationalen Beobachtern kontrolliert.Entwaffnungskommission bestätigt Die internationale Entwaffnungskommission sei Zeuge der Zerstörung einer "bedeutenden Anzahl von Munition, Waffen und Sprengstoff" gewesen, bestätigte ein Sprecher am Dienstag in Belfast. Eine Auflistung mit den zerstörten Waffen werde der nordirischen und der britischen Regierung übergeben, erklärte Kommissionschef John de Chastelain. Die Irisch Republikanische Armee hatte zuvor erklärt, die Entwaffnung gehe auf die Initiative ihrer Führung zurück. "Wir zählen auf die Disziplin und das Engagement unserer Basis und unserer Freiwilligen", hieß es in einer Erklärung. Die IRA wolle mit diesem Zeichen den nordirischen Friedensprozess "stabilisieren, unterstützen und stärken". Sie appellierte an die protestantischen Unionisten und an die britische Regierung, ihrerseits den Friedensprozess voranzubringen. Im Oktober hatte die IRA in einem ersten Schritt mit der Zerstörung ihrer Waffen begonnen. Fünf protestantische Minister hatten zuvor mit ihrem Rücktritt aus der Regionalregierung gedroht, sollte die Untergrundorganisation kein entsprechendes Zeichen setzen. Dies hätte ein Ende der Regionalregierung bedeutet. Als Gegenleistung zur Entwaffnung reduzierte die britische Regierung ihre militärische Präsenz in Nordirland. (APA/dpa)