Wien - Die Euro-Preiskommission gibt in ihrem zweiten
Bericht Entwarnung auf der Preisfront: Ein "Teuro" sei der Euro nicht
gewesen. Er habe zwischen dem 1. Oktober 2001 und 31. Jänner 2002
keine Preiserhöhungen auf breiter Front ausgelöst. Vereinzelte
Preiserhöhungen bei bestimmten Leistungen von Restaurants und Cafe's
sowie bei einigen Industrieerzeugnissen werden für diesen Zeitraum
aber eingeräumt. Diese hätten aber nur sehr bescheidene Auswirkungen
auf die Teuerung gehabt, so die Preiskommission in ihrem am 8. März
fertig gestellten Bericht, der kürzlich dem Nationalrat vorgelegt
wurde.
Die österreichischen Unternehmer haben demnach ihre gesetzliche
Verpflichtung zur doppelten Preisauszeichnung überwiegend erfüllt.
Bundesweit sind bis Ende Jänner 67 Organstrafverfügungen und 44
Anzeigen verzeichnet worden. Von 1.200 Anfragen habe sich eine
Prüfungsgruppe lediglich mit 116 schwierigeren Fällen befassen
müssen. Nach einem Höhepunkt in den ersten beiden Jänner-Wochen habe
die Zahl der Beschwerden unterdessen wieder abgenommen.
Niedrigste Inflationsrate in der Euro-Zone
Österreich habe mit 1,8 Prozent im Jänner nach 2 Prozent im
Dezember die niedrigste Inflationsrate in der Euro-Zone aufgewiesen.
Ein Preisschub durch die Umstellung von Schilling auf Euro sei damit
ausgeblieben. Für die kommenden Monate erwartet die
Euro-Preiskommission eine weitere Verlangsamung. (Anm.: Im Februar
ging die Inflationsrate auf 1,7 Prozent zurück. Auch in Deutschland
war im Februar das Preisplus mit 1,8 Prozent moderat ausgefallen -
auch wenn die Verbraucher vielerorts einen anderen Eindruck hatten.)
Insgesamt habe sich die Inflation im Eurogebiet während der
letzten Monate verlangsamt, so die Preiskommission weiter. Der
Anstieg von 2 auf 2,7 Prozent von Dezember auf Jänner sei auf
witterungsbedingt stark gestiegene Preise von Obst und Gemüse
zurückzuführen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) habe generell
auf Grund der Euro-Umstellung keinen Aufwärtsdruck registriert.
(Anm.: Im Februar sank die Euroland-Inflationsrate inzwischen auf 2,4
Prozent)(APA)