Pristina - Die UNO-Verwaltung im Kosovo hat einen ägyptischen Angehörigen der internationalen Polizeitruppe UNMIK wegen Mordes und Diebstahls angeklagt und nach Österreich ausgeflogen. Der 32-jährige Ägypter soll am 5. Jänner eine albanische Übersetzerin bei der UNMIK in seiner Wohnung getötet haben und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Am Montag sei er nach Wien geflogen worden, weil er sich selbst in der Haft verletzt habe, sagte UNMIK-Sprecher Andrea Angeli in Pristina. Die schweren Verletzungen hätten nicht im Kosovo behandelt werden können. Nach der Behandlung in Wien wird der Mann den Angaben der UNMIK zufolge bis zum Prozessbeginn in Pristina in einem österreichischen Gefängnis bleiben. Ein Sprecher von Justizminister Dieter Böhmdorfer bestätigte, dass der ägyptische UNMIK-Polizist am Montag zur Behandlung in einem Wiener Spital eingetroffen ist: "Der Mann hat eine schwere Schussverletzung, die in Wien besser behandelt werden kann als im Kosovo, wir leisten hier gerne humanitäre Hilfe." Entgegen den Meldungen aus dem Kosovo wird der Mordverdächtige, der sich unter ständiger Bewachung befindet, allerdings nur in Wien operiert und bleibt nicht bis zu seinem Prozessbeginn in Österreich in Haft. "Wenn er wieder transportfähig ist, wird er wieder zurückgebracht", stellte der Sprecher des Justizministers.(APA/dpa)