Wien - Red-Stars.com, das glücklose E-Business-Abenteuer von S&T-Gründer Thomas Streimelweger und der Siemens AG Österreich, könnte ein Nachspiel haben. Ungemach birgt der fünfte Tagesordnungspunkt für die Hauptversammlung (HV) am 24. April. Dieser sieht die „Beschlussfassung über die (gerichtliche) Geltendmachung von (Schaden-)Ersatzansprüchen gegen die Altvorstände Mag. Dietmar Pokorny und Mag. Peter Schönhofer“ vor.Schönhofer war im Herbst 2001 nahtlos von Red-Stars.com als Finanzchef in die Siemens-Konzernführung gewechselt. Zugleich reduzierte der Elektronikriese seine Beteiligung von 27,3 auf rund drei Prozent. Zur geplanten Liquidation kam es nicht, Streimelweger startete als Vorstand mit seinen roten Sternen noch einmal durch. Bei Siemens verursachte Red Stars dem Vernehmen nach rund zehn Millionen Euro Verlust. Gründe für ein gerichtliches Nachspiel gebe es genügend, sagte Streimelweger auf Anfrage des STANDARD So seien die Steuererklärungen für 2000 nie unterfertigt worden und keine geordnete Übergabe der Geschäfte erfolgt. Siemens steht den Drohungen gelassen gegenüber, die Vorwürfe seien völlig haltlos. Streimelweger seinerseits betonte, dass Siemens selbst nicht involviert sei, es gehe nur um Schönhofer: „Wenn alle offenen Fragen geklärt sind bis zu HV, dann ist dieser Tagesordnungspunkt obsolet.“ Größte Online-Werbefirma Russlands eingekauft Red-stars.com hat in Russland wieder zugeschlagen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurde der Moskauer Online-Werbefirma Promo.Ru Interactive am Dienstag vollständig übernommen. Promo ist laut red-stars.com das größte Online-Marketing-Unternehmen in Russland. (APA/ung, DER STANDARD, Printausgabe 9.4.2002)