Canberra - Forscher der australischen National Tidal Facility NTF behaupten, dass der steigende Meeresspiegel nicht auf globale Erwärmung, sondern vielmehr auf Mondphasen zurückzuführen sei. Seltsame Wasserpools rund um die Inselrepublik Tuvalu im Zentralpazifik seien auf solche Mondzyklen zurückzuführen. Die Inselrepublik war schon in der Vergangenheit immer wieder wegen der Überflutungen der kleinen Atolle in den Schlagzeilen. Im vergangenen Monat trafen sich internationale Vertreter bei einem Meeting in Australien. Der Premier-Minister von Tuvalu meinte, dass er einen Anstieg des Meerwasserspiegels fürchte. "Was soll mit den 12.000 Bewohnern der Inseln geschehen?", meinte der Minister. "Die Furcht vor dem Anstieg basiert auf steigende Meerwasserpools im Inneren der Atolle", so Bill Mitchell, wissenschaftlicher Direktor der NTF. Diese verursachen kleine Überflutungen der Inseln. "Das ist nicht auf globale Erwärmung zurückzuführen, sondern basiert auf charakteristische Merkmale dieser Atolle. Außergewöhnliche Gezeiten sind für das Phänomen verantwortlich", so der Forscher. Nach Angaben der NTF ist der Meeresspiegel am Hauptatoll Funafuti nur um 0,9 Millimeter innerhalb der vergangenen 20 Jahre gestiegen. Außerdem sei es nicht möglich, ein definitives Statement über steigende Meeresspiegel abzugeben. Dazu müsse mindestens 40 Jahre lang gemessen werden. Die NTF behauptete vor knapp zwei Monaten, dass es überhaupt keine Indizien für einen steigenden Meeresspiegel gebe. Damals widersprachen allerdings zahlreiche Wissenschaftler der These. Die Inseln von Tuvalu, die seit 1979 ein unabhängiges Land sind, zählen gemeinsam mit den Marshall Inseln, Kiribati und den Malediven im Indischen Ozean zu den Staaten, die nur aus flachen Korallenatollen bestehen und mit großer Sorge auf Überflutungen ihrer Lebensräume reagieren. Australien wiederum zählt gemeinsam mit den USA und Kanada zu den Hauptverursachern von Treibhausgasen. (pte)