Hannover/Wien - Der Hannoveraner Reifenkonzern Continental
hat am Mittwoch den Erhalt eines modifizierten Angebots des
österreichischen Interessenten für die Übernahme des Semperit
Reifenwerks in Traiskirchen, Mirko Kovats, bestätigt. "Wir werden das
bis zum 15. April prüfen", sagte Conti-Konzern-Sprecher Andreas
Meurer am Mittwoch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Conti ursprünglich
eine Stellungnahme zum ersten Offert von Kovats versprochen, diese
aber bereits vorgestern, Montag, offiziell abgelehnt. In dem neuen Angebot verzichte Kovats wie angekündigt darauf,
Reifenbaumaschinen und Formen von Continental weiterverwenden zu
wollen, bestätigte der Konzernsprecher. Diese Absicht war von Conti
als einer der beiden Hauptpunkte für die Ablehnung des ersten Offerts
genannt worden. "Sonst gibt es in dem Schreiben keine Veränderungen
zum bisherigen Angebot", hieß es. Damit dürfte der zweite von Conti
genannte Ablehnungsgrund, der gebotene Kaufpreis, nach wie vor
aufrecht sein.
Vertrieb ist von Schließung nicht betroffen
Conti beharrte am Mittwoch auf APA-Anfrage darauf, dass für die
Schließung von Traiskirchen bilanziell (nur) 70 Mill. Euro vorgesehen
seien. Semperit Reifen-Betriebsrat Alfred Artmäuer hatte am Dienstag
mehrfach von "100 Mill. Euro in der ersten Phase" gesprochen. Von
den in der Bilanz 2001 zurückgestellten 70 Mill. Euro könne es zwar
geringfügige Abweichungen geben, da ein solcher Posten nicht genau
kalkulierbar sei, "die genannten 100 Mill. Euro können wir aber nicht
nachvollziehen", hieß es aus Hannover. Auf die Frage, ob ein Teil der
notwendigen Rückstellungen erst in die Bilanz 2002 aufgenommen werde,
sagte Meurer: "Unsere Strategie ist es nicht, die Kosten für die
Restrukturierungsschritte über mehrere Jahr zu verteilen, es gibt da
keine absichtliche Splittung."
Medienberichte, wonach Conti in Österreich neben der Stilllegung
der Reifenproduktion auch die Schließung des Vertriebs plane hat, hat
das Unternehmen zurückgewiesen. "Der Vertrieb ist von der Schließung
nicht betroffen", sagte Meurer. (APA)