Brüssel - Die Ankündigung des Irak, die Ölförderung aus
Solidarität mit dem palästinensischen Volk zunächst für einen Monat
zu drosseln, dürfte auch die EU-Finanzminister bei ihrem informellen
Treffen am Freitag und Samstag im spanischen Oviedo beschäftigen.
Davon gingen Brüsseler EU-Ratskreise im Vorfeld der Konferenz aus.
Vor dem Hintergrund steigender Ölpreise müssten auch die Prognosen
für die Weltwirtschaft und die EU revidiert werden. Auswirkungen
werden insbesondere für die verarbeitende Industrie erwartet.
Die internationale Wirtschaftslage ist eines der Themen der
Beratungen am Freitag in Oviedo. Laut der Frühjahrsprognose des
Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die Wirtschaft in der
Eurozone im laufenden Jahr um 1,2 Prozent wachsen. Für die USA
korrigierte der IWF die Vorausschätzung von 1,4 Prozent im
vergangenen Herbst auf 2,2 Prozent hinauf, weltweit rechnete er mit
einem Wachstum von 2,7 Prozent. Die drohende Ölkrise könnte diesen
Prognosen, die von einer rascheren Erholung der Konjunktur als
zunächst erwartet ausgehen, allerdings einen Strich durch die
Rechnung machen, sollte sich auch der Iran dem Irak anschließen.
Auch der Dauerbrenner Verbrauchssteuer auf Kraftstoffe soll bei
dem Treffen laut EU-Diplomaten aufs Tapet kommen. Die EU-Kommission
drängt seit Jahren auf die Abschaffung von Steuervergünstigungen für
Benzin- und Dieselpreise in einigen EU-Ländern wie den Niederlanden.(APA)