Wien - Die Analysten schätzen das laufende Jahr 2002 als eher schwieriges Jahr für die börsenotierte Telekom Austria (TA) ein. "2001 ist sehr gut gelaufen, 2002 wird hingegen eher schwierig werden, weil sich der Wettbewerb im Mobilfunk deutlich verschärfen wird, wie bereits jetzt an derzeit laufenden Werbekampagnen ersichtlich ist", kommentierte die Analystin der Raiffeisen Centrobank (RCB), Margit Moritz, die am Dienstag veröffentlichten TA-Bilanzzahlen. "Kritisch" sieht die Analystin den Verlauf des Mitarbeiterabbaus: "2001 wurde der Plan nicht erfüllt, da der Abbauplan für heuer ursprünglich 3.000 Mitarbeiter vorsah, aber nur 2.700 Beschäftigte tatsächlich abgebaut wurden", sagte Moritz. Weiters sei eine Verschiebung der Kosten nach oben beim heuer geplanten Abbau von 1.500 Mitarbeitern zu erwarten, glaubt Moritz. "Cashcow" unter Druck 2002 werde sich der Druck auf die Mobilkom - an sich die "Cashcow" in der TA-Gruppe - erhöhen, so dass ein "Stabilhalten der Margen" für die Mobilkom bereits ein gutes Ergebnis darstellen würde. Im Festnetzbereich werde die TA die Tarife weiter senken müssen, um die Marktanteilsverluste tatsächlich zu verlangsamen, schätzt Moritz. Das wiederum werde auf die Marge drücken: "Die laufende Restrukturierung wird die Marge zwar entlasten, durch den zusätzlichen Druck vom Markt ist für die Gruppen-EBITDA-Marge allerdings nur ein leichtes Plus zu erwarten". Auch das große Mehrgeschäft durch Breitbandinternet komme 2002 voraussichtlich noch nicht. Für 2002 sieht Moritz für das Nettoergebnis unterm Strich noch eine "rote Null", die sich maximal in eine "leicht schwarze Null" drehen könnte. 2001 belief sich der Jahresfehlbetrag der TA (mit Mobilkom at equity) auf minus 104,6 (2000: -285,6) Mill. Euro, der Verlust je Aktie lag bei 0,21 (0,57) Euro. Tarifsenkungen Weitere Tarifsenkungen im Festnetzbereich von der Telekom Austria erwartet auch Erste Bank-Analyst Konrad Sveceny für 2002, damit weitere Marktanteilsverluste aufgehalten werden könnten. Die daraus entstehenden Umsatzrückgänge dürften aber durch Personalreduktionsmaßnahmen ausgeglichen werden. Für 2002 erwartet Sveceny im Festnetzbereich "leicht steigende Margen bei leicht sinkenden Umsätzen". Schwarze Zahlen beim Nettoergebnis erwartet Sveceny bereits für das laufende Jahr 2002, zumal die Prager Internettochter Czech Online durch die Abschreibung von 120 Mill. Euro bereits "entschärft" sei und künftig keine weiteren "Tretminen" zu erwarten seien. Auch die Restrukturierung sei weiter fortgeschritten, die Kosten seien vor allem durch den Personalabbau gesenkt worden. (APA)