Ramallah - Ein französischer Kameramann ist am Dienstag während der Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern in der besetzten Stadt Nablus im Westjordanland schwer verletzt worden. Nach zuverlässigen palästinensischen Augenzeugenberichten wurde der Mann, der für den französischen Sender TF 1 arbeitet, von einer Kugel getroffen, die von seiner schusssicheren Weste abprallte und die Schulter durchschlug. Er wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht und ist außer Lebensgefahr. Wer die Kugel abgefeuert hatte, war zunächst nicht bekannt. Seit Beginn des zweiten Palästinenser-Aufstandes im September 2000 sind nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) mindestens 57 Journalisten in den von Israel besetzten Gebieten verletzt worden. In den meisten Fällen sei die israelische Armee für die Schüsse verantwortlich gewesen, erklärte die Organisation am Dienstag. Auch wenn ein absoluter Schutz unmöglich sei, sollten Berichterstatter in Krisengebieten nach einheitlichen Sicherheitsstandards und Versicherungsbedingungen eingesetzt werden. RSF habe dafür eine Sicherheitscharta mit acht Prinzipien ausgearbeitet. So sollte der Einsatz von Journalisten in Krisenregionen vollkommen freiwillig sein. Es dürften in solche Krisengebiete nur erfahrene Korrespondenten entsandt werden.(APA/dpa)