Wien
"Kampfhunde verboten"
In Wien sind Ausbildung und Verkauf der Beißer künftig untersagt - Hunderasse irrelevant
Wien - Kampfhunde heranzuzüchten und sie zu verkaufen, ist
in Wien künftig verboten. Eine entsprechende Novelle des Wiener
Tierschutz- und Tierhaltegesetzes passierte am Montag gegen die
Stimmen der FPÖ den Umweltausschuss des Wiener Landtags. Mit der
Novelle wird außerdem die Verwendung von Stachelhalsbändern und von
"elektrisierenden oder chemischen Dressurgeräten" als Tierquälerei
definiert. Der Beschluss im Landtag ist für den 25. April geplant. "Die Zucht oder Ausbildung von Hunden zum ausschließlichen oder
überwiegenden Zweck der Steigerung einer erhöhten Aggressivität wie
auch das Inverkehrbringen solcher Hunde ist verboten", wird es
künftig im Paragraph 13a des Gesetzes heißen. Das Verbot beziehe sich
nicht auf bestimmte Hundesrassen, betonte Günther Schmalzer aus dem
Büro der Wiener Umweltstadträtin Isabella Kossina (S) gegenüber der
APA: "Es geht um die Ausbildung." Schließlich könnten selbst Tiere
aus harmlos erscheinenden Hunderassen zur Aggressivität erzogen
werden.
Elektronische Hundekennzeichnung vertagt
FP-Gemeinderätin Brigitte Reinberger begründete die Ablehnung
ihrer Fraktion in einer Aussendung mit dem Hinweis, dass längst
überfällige Tierschutzmaßnahmen durch die SP-Stadtverwaltung in nicht
nachvollziehbaren Etappen umgesetzt würden. Tatsächlich hat der
Landtag erst am 13. Dezember des Vorjahres eine Novelle des
Tierschutzgesetzes beschlossen.
Schmalzer begründete dies mit dem Warten auf EU-Vorschriften.
Ursprünglich habe man mit der jetzigen Novelle auch die elektronische
Kennzeichnung von Hunden per Chip einführen wollen. Dafür müsse man
jedoch eine geplante EU-Verordnung zu diesem Thema berücksichtigen,
die - länger als gedacht - vermutlich noch ein Jahr auf sich warten
lassen werde. Man habe daher eine Novelle eingeschoben, mit der Wien
beim Tierschutz seiner mit den übrigen Bundesländern abgeschlossenen
vertraglichen Verpflichtung zur Verbesserung des Tierschutzes
nachkomme. (APA)