Zweck der Gruppe
Vordergründig wird in der stationären Behandlung in der Universitätsklinik für Psychiatrie an der Beseitigung beziehungsweise Verminderung der Symptome (Essattacken ...) gearbeitet. Dr.in Schönauer-Cejpek sieht dies als Notwendigkeit, um den Frauen wieder körperliche und geistige Kraft für eine intensive Auseinandersetzung mit den eigentlichen Ursachen zu verschaffen. "Frauen, die zu uns kommen, die sich täglich an die 8 bis 10 mal übergeben haben, haben einfach auch keinen Kopf und keine Zeit dafür, sich mit ihren tiefsten Problemen auseinander zu setzen."
"Skills" und Stresstoleranz
Um das zu erreichen, erlernen die Frauen unterschiedlichste "Skills", um mit ihrem Stress und Druck umgehen zu können. Ebenso wichtig ist es, diese "Skills" im richtigen Moment einzusetzen und nicht erst dann, wenn das Bedürfnis nach einer Brechattacke zu groß ist. Dr.in Schönauer-Cejpek und Dr.in Steinbrenner setzen dabei auf unterschiedlichste Methoden, um die Frauen wieder von ihrer hohen Stresssituation "herunter zu holen". Dafür wird oft ein "scharfer Reiz" eingesetzt, wie zum Beispiel das Riechen an einem Fläschchen Ammoniak oder das Lutschen von Eiswürfeln unter der Zunge. Ebenso können Musik, die Konzentration auf einen bestimmten Gegenstand und die spätere Beschreibung dessen sowie Meditation oder gegenseitige Unterstützung helfen.
Umgang mit Essen
Ein weiterer wichtiger Punkt im stationären Aufenthalt an der Uniklinik Graz ist der Umgang mit Essen. Die Frauen müssen oft erst wieder lernen zu essen, einschätzen, was und wie viel sie essen können/dürfen oder auch wie, wann und wo sie am besten ihre Mahlzeiten zu sich nehmen.
(e_mu)