Wien
Wiener Integrationshaus lädt für heute Abend zum achten Wiener Flüchtlingsball
Der Ball soll wieder Geld für das multikulturelle Haus einspielen
Wien - Das Wiener Integrationshaus lädt auch heuer wieder
zum Wiener Flüchtlingsball. Die mittlerweile zum achten Mal
stattfindende Veranstaltung geht heute Abend im Wiener Rathaus über
die Bühne gehen. Programm
Der Mitbegründer des Integrationshauses, Willi
Resetarits, stellte am Mittwoch in einer Pressekonferenz das Programm
vor. Auf drei Live-Bühnen werden nationale und internationale Musiker
spielen. Gastronomischer Schwerpunkt wird heuer die afrikanische
Küche sein. Der Reinerlös kommt der Flüchtlingsbetreuung zu Gute.
Als Highlight des heurigen Balls gilt der Belgrader Slobodan
Trkuljia. Unter anderem werden auch "The Tarantinos" aus London erwartet, das Balaton
Combo und die Tschuschenkapelle. Selbstverständlich wird auch Willi
Resetarits, alias "Ostbahnkurti", musikalisch mitmischen. Eine
Tombola um Mitternacht soll mit Reisen nach London und Paris locken.
Ball verfolgt mehrere Zwecke
Der Ball diene dreierlei Zwecken, versichern die Gastgeber: Es
solle ein schönes Fest werden, bei dem mehrsprachige Kulturen
miteinander feiern, es solle Geld für das Integrationshaus
eingespielt werden und man möchte politische Anliegen vorbringen.
Politische Anliegen
Kritisiert wurde heute einmal mehr der Integrationsvertrag der
Bundesregierung: Dieser operiere mit Zwang und Ausweisungsdrohungen,
meinte Wiens Integrationsstadträtin Renate Brauner (S). Sie sprach
sie erneut für das Ausländer-Wahlrecht auf Bezirksebene aus, nämlich
für all jene, die seit fünf Jahren in Österreich leben.
"Das Integrationshaus ist zu einer bedeutenden Einrichtung für das
gelungene Miteinander in Wien geworden und leistet wertvolle Arbeit
für besonders traumatisierte Menschen", so Brauner. Sie betonte, dass
in den vergangenen vier Jahren mehr als 25.000 Zuwanderer das
Sprachkursangebot der Stadt Wien auf freiwilliger Basis genutzt
haben.
Die Bundesregierung verabsäume es, die notwendigen
Rahmenbedingungen zu schaffen und zeichne gleichzeitig das Bild des
"lernunwilligen, integrationsunwilligen Ausländers", kritisierte
Brauner. Sie wolle im Gegenzug den Ball als "wichtiges Symbol für das
gute Zusammenleben" in dieser Stadt verstanden wissen.(APA)