Unternehmen
Rewe-Gruppe schreibt Beteiligung an KirchMedia ab
Abschreibungsbedarf bei mehreren Millionen Euro
Köln/Toulouse - Der Insolvenz-Antrag der
KirchMedia-Gruppe schlägt auch ein Loch in die Bilanz des Kölner
Handelskonzerns Rewe. Die Beteiligung von rund 6 Prozent werde
bereits im Abschluss 2001 weitgehend abgeschrieben, sagte der
Rewe-Finanzvorstand, Gerd Bruse, am Rande einer Firmenpräsentation im
französischen Toulouse. "Wir haben immer schon vorsichtig
bilanziert". Der Abschreibungsbedarf soll sich auf mehrere Millionen
Euro belaufen. Im Konzern werde Rewe aber schwarze Zahlen ausweisen,
betonte er. In keinem Fall werde die Zahlungsunfähigkeit von KirchMedia die
Rewe-Gruppe in eine Krise stürzen. Die ursprünglichen Investitionen
in den Medienbereich, die bei SAT 1 und Pro Sieben begannen, hätten
sich durch Gewinnausschüttungen in den Vorjahren und steuerliche
Effekte so gut wie ausgezahlt, meinte der Finanzchef. Im weiteren
Insolvenzverfahren wolle sich die Rewe ihre Rechte als bisheriger
Gesellschafter von KirchMedia sichern.
Rewe ist neben Edeka/AVA der größte Lebensmittelhändler in
Deutschland. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe, die auch im
Touristikgeschäft aktiv ist, einen Umsatz von 37,5 Mrd. Euro und ein
Betriebsergebnis von 350 Mill. Euro. Der Kölner
Genossenschaftsverband, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen
feiert, ist nicht börsennotiert. (APA)