Wien – Eine für den 8. Mai geplante Diskussionsveranstaltung der Studierendenfraktion Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) wird von der Universität Wien aus Sicherheitsgründen abgesagt. Da nicht ausgeschlossen werden könne, dass im Rahmen dieser Veranstaltung rechtsradikale bzw. rassistische Meinungen geäußert werden, sei davon auszugehen, dass Protestkundgebungen und Gegenveranstaltungen abgehalten werden, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Universität zur Begründung.

Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Zuge der Veranstaltung "Selbstachtung statt Selbsthass – Neuer Umgang mit der Zeitgeschichte" könne nicht garantiert werden. Deshalb habe die Universität Wien die Abhaltung der Podiumsdiskussion in den Räumlichkeiten der Universität untersagt.

RFS protestiert gegen Untersagung

Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) protestiert "aufs heftigste" gegen die Entscheidung der Universität Wien, die Abhaltung einer vom RFS für den 8. Mai geplanten Podiumsdiskussion zu untersagen. "Wir werden uns auf keinen Fall diesem demokratiefeindlichen Druck beugen und unsere Veranstaltung im Sinne einer kritischen Geschichtsbetrachtung abhalten", kündigte der RFS in einer Aussendung an.

Die Freiheitlichen Studenten üben in diesem Zusammenhang heftige Kritik an der Universität Wien und am VSSTÖ. Rechtliche Schritte gegen beiden würden geprüft, hieß es. Der RFS weist den Verdacht aufs Schärfste zurück, dass extremistische Wortmeldungen oder Taten geplant seien. Die geplante Podiumsdiskussion hätte den Zweck, gegen die Pauschalverurteilung einer ganzen Generation, wie sie derzeit im Rahmen der Wehrmachtsausstellung stattfinde, aufzutreten und einen kritischen Blick auf die Zeitgeschichte zu werfen.

"Mit der scheinheiligen Begründung, dass es zu Protestkundgebungen kommen könnte, beugt sich die Wiener Universität dem Druck tendenziell linksextremer Gruppen", kritisierte der RFS. Den VSSTÖ machen die Freiheitlichen Studenten für die "Kampagne" gegen sie hauptverantwortlich. Der RFS bedauert, dass die Universität Wien damit die Meinungsfreiheit gefährde. Die erhobenen Vorwürfe des Rechtsextremismus und Rassismus entbehrten jeglicher Grundlage und seien auf das schärfste zurückzuweisen. ÖH unterstützt Entscheidung der Uni Wien

Die ÖH unterstützt die Entscheidung der Uni Wien, die vom Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) geplante Diskussionsveranstaltung abzusagen. Als Diskutant sei auch Claus Nordbruch vorgesehen, ein "Rechtsextremist, der dem Verfassungsschutz einschlägig bekannt ist", heißt es in einer Aussendung der ÖH.

Weit bedenklicher als eventuelle Gegenveranstaltungen seien die von Nordbruch zu erwartenden Inhalte. "Die Uni darf nicht zu einem Tummelplatz für Rassisten werden, deswegen begrüßen wir die Entscheidung", so Susanne Puchberger, Referentin für Gesellschaftskritik an der ÖH Uni Wien. (APA)