Netzpolitik
Deutscher Provider wegen Kinderpornografie-Angebot durchsucht
Material sichergestellt - Kunden zahlten monatlichen Mitgliedsbeitrag
Hessische Ermittler haben Wohnung und
Geschäftsräume eines Internetanbieters im Rhein-Main-Gebiet
durchsucht, der seinen Kunden gezielt den Zugang zu
kinderpornografischem Material ermöglicht haben soll. Während seriöse
Anbieter derartige Newsgroups von vorneherein sperrten, habe der
Provider in Bad Soden mit dem unzensierten Zugang zu diesen
Internet-Bereichen geworben, teilte das hessische Landeskriminalamt
am Mittwoch mit.Kunden zahlten monatlichen Mitgliedsbeitrag
Der Provider habe zahlreiche kinderpornografische Newsgroups
angeboten, über die seine Kunden nach Zahlung einer monatlichen
Mitgliedspauschale Zugang zu Tausenden kinderpornografischen Bildern
und Videofilmen gehabt hätten. In Pädophilenkreisen sei das Angebot
des Providers beliebte Quelle zur Beschaffung von Kinderpornografie
gewesen, erklärten das Landeskriminalamt.
Provider sollen Sites sperren
Bei der Durchsuchung seien zahlreiche Filme auf CD-Rom,
Videokassetten mit pornografischem Inhalt sowie drei Schusswaffen
sicher gestellt worden, teilten die Ermittler weiter mit. Auch
umfangreiche Geschäftsunterlagen hätten die Beamten beschlagnahmt.
Gleichzeitig habe das Landeskriminalamt den Internet-Anbieter
angewiesen, Newsgroups zu sperren, über die Kinderpornografie
ausgetauscht werde.(APA/Reuters)