Ein Konsortium um die Deutsche Bank will für einen Milliardenbetrag die halbstaatliche tschechische Telefongesellschaft Cesky Telecom übernehmen. Der Zusammenschluss, zu dem auch die US-Investorengruppe Blackstone und die dänische Telefongesellschaft TDC gehören, bietet bei einer Auktion 90 Mrd. Kronen (drei Mrd Euro) für 78 Prozent an dem früheren Monopolisten. Da die Regierung aber noch höhere Einnahmen erzielen will, sei eine Verschiebung des Verkaufs auf die Zeit nach der Parlamentswahl im Juni wahrscheinlich, hieß es am Mittwoch in Prag. Weitere Bieter: Swisscom und OTE Als weitere Bewerber nannten Prager Zeitungen am Mittwoch die Schweizer Swisskom sowie die griechische OTE, deren Angebote "deutlich niedriger" liegen sollen. Die 78 Prozent setzen sich aus 51 Prozent Staatsanteile und einem Paket von 27 Prozent des Partners TelSource zusammen. Die tschechische Regierung bekäme daher nur etwa zwei Drittel des Kaufpreises. Dies ergibt auch beim Gebot des Konsortiums um die Deutsche Bank deutlich weniger als die vom Kabinett angestrebten 80 Mrd. Kronen. Daher sei die Verschiebung der Privatisierung wahrscheinlich. Angesichts nur geringer privater Konkurrenz ist die Dominanz der Cesky Telecom auf dem tschechischen Markt weiterhin unangefochten. Das Unternehmen mit 3,48 Millionen Kunden verbuchte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 6,1 Mrd. Kronen (rund 200 Mill. Euro).(APA/dpa)