Straßburg/Wien - "Die Nahostkrise ist zu ernst und tragisch, als dass sie mit einer einseitigen Resolution des Europäischen Parlaments einer Lösung zugeführt werden könnte", sagte die ÖVP-Delegationsleiterin im EU-Parlament, Ursula Stenzel, laut ÖVP-Pressedienst am Mittwoch in Strassburg. Nach eingehender Debatte habe die EVP-ED-Fraktion daher den vorlegten Resolutionsentwurf abgelehnt, da diese Entschließung "nur den absolut kleinsten gemeinsamen Nenner darstellt. Durch unsere Ablehnung wollten wir unserer eigenen politischen Haltung eine deutlichere Kontur geben", sagte sie. Stenzel charakterisierte die politische Position der größten Fraktion des Europaparlaments folgendermaßen: Die Europäische Volkspartei sei im Zuge der derzeitigen Verschärfung der Krise im Nahen Osten gegen eine einseitige Schuldzuweisung an Israel. "Wir anerkennen das Recht Israels, in gesicherten Grenzen zu leben und sich gegen den Selbstmordterrorismus zu wehren. Wir vermissen auch die Bereitschaft der palästinensischen Autonomiebehörde unter Präsident Arafat, klar und deutlich einen Aufruf in arabischer Sprache zu erlassen, umgehend vom Selbstmordterror abzulassen", sagte Stenzel weiter. Auch die in der Resolution enthaltene Forderung nach einer Andro- hung oder Umsetzung einer Aufkündigung des Assoziationsabkommens der EU mit Israel sei so nicht akzeptabel. Ein solcher Schritt müsse wenn, dann gleichzeitig mit entsprechenden Maßnahmen gegenüber der PLO erfolgen, da es klare Hinweise darauf gebe, dass die nicht unbeträchtlichen Mittel der EU an die Autonomiebehörde (10 Millionen Euro pro Monat) sehr wohl auch zur Finanzierung des Terrors sowie der Waffenbeschaffung verwendet wurden. "Eine rasche humanitäre Hilfe an die Palästinenser steht dabei jedoch völlig außer Streit". (APA)