Brüssel/Genf - Im Stahlkonflikt mit den USA haben die Europäische Union und ihre Mitstreiter Washington zu einer Abkehr von den umstrittenen Schutzzöllen aufgerufen. Bei einem Treffen bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf sei die große Sorge aller Beteiligten des weltweiten Stahlmarktes über das protektionistische Vorgehen der USA deutlich geworden, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Ihre Erklärung erfolgte auch im Namen Japans, Koreas, Chinas, der Schweiz und Norwegens. Diese sechs Parteien hätten den Vertretern der USA deutlich gemacht, dass die verhängten Maßnahmen den WTO-Regeln für Schutzzölle widersprächen. Sie seien besorgt darüber, dass die USA das Instrument der Schutzzölle missbrauche, obwohl sie in allen vorangegangenen Fällen jeweils vor der WTO unterlegen seien. WTO-Entscheidung Wenn die Gespräche über eine Beilegung des Konflikts nicht innerhalb von 60 Tagen nach Beginn des Streits zum Erfolg führen, wollen die EU und die fünf Staaten eine WTO-Entscheidung herbeiführen, heißt es in der Mitteilung weiter. Da die EU die US-Maßnahmen bereits zwei Tage nach deren Verkündung am 5. März offiziell beanstandet habe, könne sie eine solche Entscheidung schon am 6. Mai beantragen. Als Antwort auf die Abschottung des US-Stahlmarktes hatte auch die EU Schutzzölle beschlossen. Damit soll verhindert werden, dass der in die USA nicht einführbare Stahl auf den EU-Markt gelangt. Ausgenommen sind Erzeugnisse aus Entwicklungsländern. (APA/dpa)