Nationalteam
Von Untersiebenbrunn ins Team
Scharner ist noch lange nicht am Zenit: "Wir haben einen Vier-Jahres-Plan"
Wien - Paul Scharner hat in nur fünf Monaten den
kometenhaften Aufstieg von der Ersten Division in die österreichische
Nationalmannschaft geschafft. "Dass es so schnell geht, hätte ich mir
nicht träumen lassen", freute sich der 22-jährige Defensivspieler,
der am Donnerstag von Hans Krankl für das freundschaftliche
Länderspiel am Mittwoch gegen Afrika-Cup-Sieger Kamerun
berücksichtigt wurde.Von Haan ausgemustert
Die vergangenen Monate des seit kurzem mit blau-violettem Haar
geschmückten Austrianers hatten es auf jeden Fall in sich. Noch Ende
Oktober kickte Scharner im Marchfeld beim Austria-Kooperationspartner
in Untersiebenbrunn, wo er nach seiner Ausmusterung in Favoriten
durch Ex-Austria-Trainer Arie Haan ("Hier hast du kein Leiberl")
wieder zur Form gefunden hat. Als Lohn für seine konstant guten
Leistungen fand das als Verteidiger und Mittelfeldspieler einsetzbare
Talent Aufnahme ins "Young Star Team" der Ersten Division, ehe ihn
die Haan-Nachfolger Walter Hörmann/Anton Pfeffer wieder zur Austria
holten.
Schönes Frühjahr unter Constantini
"Und unter Constantini bin ich nun vollauf zufrieden", erklärte
Scharner, der im Frühjahr zu den Leistungsträgern bei den wieder
erstarkten "Veilchen" zählt. Die vorläufige Krönung seines tollen
Frühjahrs erlebte der 1,88 Meter große Niederösterreicher mit seinem
Treffer zum 1:0 beim 3:0-Heimsieg gegen Sturm Graz, die endgültige
nun mit der Einberufung ins Team.
"Derzeit sind wir bei der Hälfte angelangt"
Während des Jubels nach dem Tor gegen die Grazer sorgte Scharner
für Aufsehen, als er mit der T-Shirt-Aufschrift www.vh333.at seinem
Mentaltrainer Valentin Hobel für die ausgezeichnete Zusammenarbeit
dankte. Und diese ist noch lange nicht zu Ende, Scharner also auch
noch lange nicht am Zenit. "Wir haben einen Vier-Jahres-Plan. Derzeit
sind wir genau bei der Hälfte angelangt. 2004 sollte ich dann in
Top-Verfassung sein", kündigte Scharner an.
Für die Partie gegen Kamerun hat Scharner vorerst einmal
bescheidene Ziele: "Ich werde versuchen, mich im Training zu
empfehlen. Vielleicht klappt es ja mit einem Kurzeinsatz."
(APA)