Finanzen & Börse
Deutsche Bank: "buy" für Telekom Austria
Nettogewinn erst für 2004 erwartet
Wien - Die Telekom Austria (TA) wird nach Ansicht der
Analysten der Deutschen Bank unterm Strich noch länger auf schwarze
Zahlen warten. Während sich TA-Chef Heinz Sundt am Dienstag bei der
Bilanzpressekonferenz nicht festlegen wollte, ob die TA schon 2002
mit einem positiven Konzernergebnis abschließen werde, erwartet die
Deutsche Bank (DB) für den österreichischen Telekomriesen einen
Nettogewinn erst 2004, geht aus der jüngsten DB-Analyse von
Donnerstag hervor.Kauf-Empfehlung
Dennoch bewerten die Analysten der Deutschen Bank die Telekom
Austria positiv. Sowohl die Kaufempfehlung "buy", als auch das
Kursziel von 11,50 Euro wurden nach der Veröffentlichung der
Jahreszahlen 2001 bekräftigt. Die Restrukturierungen hätten wie
erwartet gegriffen und 2002 sei eine weitere Kostenreduktion zu
erwarten, so die DB.
Umsatz, Nettoergebnis und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) des Vorjahres hätten die Erwartungen
übertroffen, so die DB-Analysten weiter. Das ursprüngliche
EBITDA-Ziel für 2002 von 1,463 Mrd. Euro werde man voraussichtlich um
2 bis 5 Prozent anheben. TA-Boss Sundt bezeichnete zuletzt ein
Gruppen-EBITDA - exklusive Aufwendungen für freigestellte Mitarbeiter
- von 1,5 Mrd. Euro als "erreichbares Ziel".
Für das Festnetzgeschäft der TA hingegen sind die Analysten
weniger optimistisch. Im Vorjahr sind die TA-Marktanteile hier von
63,7 auf 56,2 Prozent zurückgegangen. Im vierten Quartal sei der
Sprachverkehr, der über die TA-Leitungen abgewickelt wurde, im
Lokalbereich um 22 Prozent, bei nationalen Ferngesprächen um 38
Prozent hinter den Erwartungen geblieben, so die Analysten. Für 2002
erwartet die DB daher einen weiteren Rückgang der Marktanteile im
Festnetz um 10 Prozent.
Aufholpotenzial beim Mobilfunk
Aufholpotenzial ortet die Deutschen Bank bei der Telekom Austria
auch bei der Gewinnmarge im Mobilfunk. Die Mobilkom liege mit einer
EBITDA-Marge von 35 Prozent deutlich hinter internationalen
Mobilfunkern mit vergleichbarer Marktposition. Die Telecom Italia
Mobile (TIM) etwa verfüge auf ihrem Heimmarkt über einen annähernd
gleich hohen Marktanteil, die EBITDA-Marge der TIM liege aber bei
50,6 Prozent, betonen die DB-Analysten.
Insgesamt sei die TA aber im internationalen Vergleich sehr gut
positioniert. Das für heuer erwartet Verhältnis Unternehmenswert zu
Bruttobetriebsgewinn (EV/EBITDA) sei mit 5,3 weit besser als der
erwartete Branchenschnitt von 7,3, so die Analysten. (APA)