Wien - Der Sportartikelkonzern Head will den Skiverkauf in der kommenden Saison kräftig ausbauen. Der Marktanteil der nach eigenen Angaben Nummer drei am Weltmarkt hinter Rossignol und Atomic soll in den nächsten zwei Jahren von derzeit zwölf auf 15 Prozent gesteigert werden, sagte Head-Vorstandschef Johan Eliasch. Gelingen soll dies vor allem durch einen Ausbau der Entwicklungskapazitäten und den Einstieg in billigere Marktsegmente. Nach dem Rückgang in der heurigen Saison liege man mit den Vorbestellungen für Winter 2002/03 um zehn bis 15 Prozent über dem Markt, sagte Eliasch. In der mit März abgelaufenen Wintersaison verkaufte Head weltweit 530.000 Paar Alpinski, um sieben Prozent weniger als in der Saison davor. Der Umsatz sei aufgrund von Wertsteigerungen bei den Modellen gehalten worden, sagte Wintersport-Bereichsleiter Klaus Hotter. Zehn Prozent mehr Heuer will Head durch das verstärkte Engagement im Billigsegment um fünf bis zehn Prozent mehr Ski verkaufen, obwohl die Lager der Händler wegen der schlechten Schneelage seit Jahresbeginn übervoll sind. Die billigeren Ski - vor allem für Kinder und Jugendliche, aber auch für den stetig wachsenden Skiverleih - werden im tschechischen Budweis erzeugt werden, wo derzeit ein neues Werk in unmittelbarer Nähe der Head-Tennisschläger-Produktion entsteht. Das Werk werde ab 2003 eine Kapazität von 100.000 Paar Ski haben, aber keine Gefahr für den Standort Kennelbach (Vorarlberg) darstellen. Mit der neuen Produktionsstätte steige die Kapazität auf 650.000 Paar. Von den Head-Skischuhen, die seit 1998 unter dieser Marke verkauft werden, wurden in der vergangenen Saison rund 400.000 Paar abgesetzt. Der Snowboard-Bereich, in dem Eliasch eine weitere Marktkonsolidierung erwartet, soll trotz rückläufiger Entwicklung in Europa weiter ausgebaut werden. Derzeit hält Head mit 26.000 verkauften Boards bei etwa drei Prozent Marktanteil. Angestrebt wird eine ähnliche Dimension wie bei Ski. Bei Bindungen ist die Konzernmarke Tyrolia mit 1,2 Millionen Paar weiter Weltmarktführer. 448 Millionen Euro Umsatz Der Sportartikelkonzern, der neben dem Wintersport auch im Tennis- und Tauchsport tätig ist, hat im Vorjahr 392 Mio. Dollar (448 Mio. EURO) umgesetzt und ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 14,6 Mio. Dollar erwirtschaftet. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 12.4.2002)