Eisenstadt - Ihre Hoffnung auf eine österreichische Stromlösung deponierten Landeshauptmann Hans Niessl (S) und der neue Vorstandssprecher der BEWAG, Hans Lukits, am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Eisenstadt. "Ich bin dafür, dass auch der Verbund in diese Stromlösung integriert wird", sagte der Landeshauptmann, "die österreichische Wasserkraft soll nicht an das Ausland verkauft werden". Nach Ansicht von Lukits wäre es "mittel- bis langfristig gesehen aus wirtschaftlichen Überlegungen schlecht", wenn sich ein Unternehmen, das mehrheitlich im Eigentum des Bundes steht, mit Landesversorgern konkurriert und man sich auf dem kleinen österreichischen Markt gegenseitig Kunden abjagt und auf den Ostmärkten geschwächt auftritt.In den vergangenen Monaten sei eine Reihe richtiger und wichtiger Entscheidungen in der BEWAG getroffen worden, zeigte sich Niessl überzeugt: Beitritt zur EnergieAllianz Austria, Kooperationsvertrag mit EVN und Wiener Stadtwerken und eben die Vorstandsbestellung. "Strategische Weichenstellung" Auch für Lukits hat die BEWAG mit ihrem Beitritt zur EAA eine "ganz wichtige strategische Weichenstellung" getan. Zurücklehnen werde man sich aber nicht können, "jetzt beginnt die Knochenarbeit". Große Hoffnung setzt der BEWAG-Vorstandssprecher auf die Ostkompetenz, die dem burgenländischen Energieversorger im Rahmen der EAA zukommt. Die Vorbereitung auf die Öffnung des Ostmarktes werde so erfolgen müssen, "dass wir mit dem ersten Tag auch die ersten Kunden akquirieren". Großes Augenmerk will Lukits auch dem Beteiligungs-Portefeuille der BEWAG mit rund 400 Mitarbeitern schenken. "Wir müssen Ressourcen einsetzen, damit diese Unternehmen gut wirtschaften und wachsen können." Er denkt aber auch an die Einrichtung einer BEWAG-Akademie zur Weiterbildung der Mitarbeiter. Und nicht zuletzt soll die BEWAG, die zu 51 Prozent im Besitz des Landes Burgenlandes und zu 49 Prozent im Besitz der börsenotierten Burgenland Holding AG steht, ein wichtiger Partner des Landes sein, z. B. bei Betriebsansiedelungen. (APA)