Wien – Schwere Vorwürfe gegen das Engagement internationaler Ölkonzerne im Sudan erhob am Freitag, im Ö1-Morgenjournal des ORF, der aus dem Südsudan stammende Oppositionspolitiker und Ex-Vizepräsident Abel Alier. „Die Menschen werden aus den Ölfundgebieten ohne Entschädigung vertrieben, manche sogar getötet“, sagte Alier. Die Armee, fuhr Alier fort, nütze die von den Ölgesellschaften errichteten Flugplätze und Straßen für Truppentransporte. Öleinnahmen würden hauptsächlich für militärische Zwecke verwendet.Menschenrechtsverletzungen Auch die österreichische OMV ist an der Ölförderung in den Bürgerkriegsgebieten im Süden des Sudan beteiligt. Das Engagement des heimischen Öl-Riesen stieß in den vergangenen Wochen mehrfach auf heftige Kritik. Die OMV ist an zwei Ölfeldern im Sudan beteiligt. Sudanesische Bürgerrechtsgruppen, Oppositionelle und Kirchenvertreter werfen den Ölkonzernen vor, den Bürgerkrieg anzufachen und schwere Menschenrechtsverletzungen in Kauf zu nehmen. Eine Sprecherin der OMV kündigte laut ORF eine Überprüfung der Vorwürfe vor Ort an, wollte jedoch die Vorwürfe nicht weiter kommentieren. Im sudanesischen Bürgerkrieg kämpfen seit 17 Jahren christliche und afrikanische Minderheiten im Südsudan gegen eine Arabisierungs- und Islamisierungspolitik der Zentralregierung in Khartum. (red)