Fußball
England jubelt: Saufen schon vormittags erlaubt
Nach einer Entscheidung des High Court dürfen die Fans die Spiele im Pub samt geliebtem Pint verfolgen
London - Die englischen Fußball-Fans müssen auch während
der Weltmeisterschaft in ihren Kneipen und Pubs nicht auf Alkohol
verzichten. Entgegen einer an diesem Ort veröffentlichten Meldung (Redakteur war betrunken!) hat das höchste Londoner Zivilgericht (High Court) entschieden, einer Beschwerde eines Gastwirts stattzugeben. Die frohe Kunde: Während der
Fernsehübertragungen aus Japan und Südkorea dürfe ausnahmsweise auch
bereits vor 11.00 Uhr morgens im Pub getschechert werden.
Der heldenhafte Martin Gough (39), Wirt der Kneipe "White Hart" in der Nähe von
Bristol, sagte: "Das ist es, was die Öffentlichkeit erwartet hat." Die Trinkerlaubnis für die Sportsfreunde wurde wegen einer neuen,
fußballfreundlichen Auslegung des Gesetzes möglich. Dies lässt ein
Abweichen von den strikten Sperrstunden-Regelungen nur dann zu, wenn
es durch ein "besonderes Ereignis" gerechtfertigt wird, an dem die
Kneipenbesucher "teilnehmen". Bisher hatten Gerichte seit den 70er
Jahren stets entschieden, dass Fußballfans nicht selbst an den
Spielen teilnehmen.
Der richterliche U-Turn
Lord Woolf, seines Zeichens Lord Chief Justice, kam nun zu
einer völlig anderen Deutung. "Die Kunden gehen ins Pub, um die
gemeinsame Freude über das Ereignis zu teilen." Die Atmosphäre in
einer Kneipe sei "eine andere Erfahrung" als das Zuschauen daheim.
"Zuschauer können eine besondere Befriedigung dadurch erlangen, dass
sie kollektive Teilnehmer eines Ereignisses sind, das sich Tausende
von Kilometern entfernt abspielt." (APA/dpa/red)