Österreich
Bregenzer Festspiele-Mitarbeiter hat 320.000 Euro unterschlagen
Internationaler Haftbefehl gegen den Mann erlassen
Bregenz - Ein ehemaliger Mitarbeiter der Bregenzer
Festspiele steht im Verdacht, im Verlauf mehrerer Jahre mehr als
320.000 Euro veruntreut zu haben. Der Mann, der die Bregenzer
Festspiele per 31. Dezember des Vorjahres auf eigenen Wunsch
verlassen hat, ist seit Tagen nicht erreichbar.Mann hat Vorarlberg verlassen
Daraufhin
erstattete die Festspielleitung Anzeige bei der Sicherheitsdirektion.
Laut Sicherheitsdirektor Elmar Marent haben sich die Hinweise
verdichtet, wonach der Mann Vorarlberg verlassen hat.
Der Verdächtige war seit 1984 mit Unterbrechungen bis Ende
vergangenen Jahres als Personalverrechner bei den Festspielen
beschäftigt. Aufgeflogen ist die Sache
durch einen Fehler, der dem Mann bei seinen kriminellen
Machenschaften unterlaufen sein dürfte. Die Buchhaltung überprüfte
daraufhin die gesamten Abrechnungen. Dabei habe sich herausgestellt,
dass der Mann mit größter Wahrscheinlichkeit Unterschriften gefälscht
und Überweisungen auf verschiedene Konten, darunter auch sein
Privatkonto, getätigt habe.
Gründe unklar
Renner betonte in diesem Zusammenhang, dass der Betrag zwar hoch
sei, der laufende künstlerische Betrieb der Festspiele oder das
Budget in keinster Weise gefährdet sei. Er selbst vermute im
Zusammenhang mit dem ehemaligen Personalverrechner eine "private und
soziale Tragödie". Genauere Angaben, warum der Mann die Festspiele
betrogen haben könnte, könne er zum gegebenen Zeitpunkt aber nicht
nennen.
Laut Auskunft des Vorarlberger Sicherheitsdirektors Marent laufe
derzeit eine nationale Ausschreibung des Verdächtigen. "Das heißt,
falls sich der Gesuchte in Österreich aufhält und aufgegriffen wird,
kann er vorläufig festgenommen werden".
Die Staatsanwaltschaft Feldkirch dürfte mit größter Voraussicht
noch in den späten Nachmittagsstunden einen internationalen
Haftbefehl gegen den Mann erlassen. (APA)