London - Die britische Regierung hat Zeitungsberichten zufolge erstmals seit 20 Jahren ein faktisches Waffenembargo gegen Israel erlassen. Militärgerät, das in laufenden Armeevorstößen gegen Palästinenser verwendet werden könne, werde nicht mehr ausgeliefert, berichtete die Londoner Tageszeitung "The Guardian" am Samstag unter Berufung auf Regierungsbeamte. Allerdings sei kein formales Embargo in Kraft gesetzt worden. Die Blockade von Waffenlieferungen erfolge jedoch aufgrund von britischen Richtlinien, wonach im Falle "interner Repressionen" oder "bedeutender Beeinträchtigung regionaler Stabilität" ein Land keine Waffen mehr von London bekommen dürfe. Die Vorschriften sehen demnach einen Stopp von Waffenlieferungen auch vor, wenn der "beabsichtigte Empfänger" die Waffen möglicherweise "aggressiv gegen ein anderes Land" richtet oder territoriale Ansprüche mit Zwang durchsetzen will. Dem "Guardian" zufolge exportierte Großbritannien im vergangenen Jahr Waffen und Militärgerät im Wert von 12,5 Millionen Pfund (20 Millionen Euro) an Israel. (APA/AFP)