International
ISAF stößt in Kabul mit 30 Bewaffneten zusammen
Angreifer trugen Uniformen der neuen afghanischen Polizei
Kabul - Die Internationale Schutztruppe in Kabul
(ISAF) ist in der Nacht auf Samstag in der afghanischen Hauptstadt
mit einer Gruppe von etwa 30 bewaffneten Männern zusammengestoßen und
hat mehrere von ihnen festgenommen. Einige der Männer hätten eine
Uniform der neu gebildeten afghanischen Polizei getragen, sagte
ISAF-Sprecher Neal Peckham. Der Zusammenstoß ereignete sich im
Südwesten der Stadt, wo Räuberbanden ihr Unwesen treiben. Britische
Soldaten der ISAF seien an zwei verschiedenen Stellen angegriffen
worden und hätten das Feuer erwidert. Die Truppe habe insgesamt
sieben Männer festgenommen, fünf von ihnen hätten eine Uniform der
Polizei getragen. Die anderen Kämpfer seien mit einem Fahrzeug
entkommen. "Im Moment versuchen wir noch herauszufinden, was diese Truppe
tatsächlich darstellt", sagte Peckham. Es sei möglich, dass die
Männer im Auftrag der Sicherheitskräfte der Übergangsregierung
unterwegs gewesen seien "und wir bedauerlicherweise nicht informiert
waren". Grundsätzlich sei die Größe der Gruppe jedoch bedenklich.
"Wenn sich tatsächlich 30 Mann in dem Gebiet bewegt haben, dann ist
das sehr bedenklich", sagte Peckham.
Die ISAF unterstützt der Übergangsregierung von Premier Hamid
Karsai bei der Neuordnung des Staatswesens und hat in und um Kabul
Sicherheitsaufgaben übernommen. Die internationalen Truppen sind
bereits mehrfach angegriffen worden. Vor kurzem wurden auf das
Hauptquartier der Truppe mehrere Raketen abgeschossen. (APA/Reuters)