Ökologie
Vorarlberg erhielt neues Fischereizentrum
Artenvielfalt soll erhalten werden - Investitionen von 2,6 Millionen Euro in Neubau
Bregenz - Der jährliche Wasserverbrauch entspricht mit
175.000 Kubikmeter dem von knapp 600 Einfamilienhäusern - Basis
dafür, dass Millionen von kleinen Fischen im Bodensee ausgesetzt
werden können und so den Artenbestand in diesem internationalen
Binnengewässer sicherstellen: Am Wochenende hat das Land Vorarlberg
das neue Fischereizentrum in Hard bei Bregenz seiner Bestimmung
übergeben. 2,6 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert, allein der
Anteil der Haustechnik - insbesondere der Fischzuchttechnik - beträgt
rund 41 Prozent der Errichtungskosten. Damit wird der der Natur
nachgeholfen: Ohne diese professionelle Fischzucht gäbe es
höchstwahrscheinlich zum Beispiel den beliebten Speisefisch Felchen
schon länger nicht mehr. Die Umweltbedingungen haben sich für die
Fische im größten Binnengewässer Mitteleuropas im Laufe der letzten
Jahrzehnte stark verändert. Um die ausgesetzten Mini-Fische
widerstandsfähiger zu machen, werden sie bei der Aufzucht länger als
sonst in nur ein Grad kaltem Wasser gehalten und später ausgesetzt.
Trotzdem erreicht nur ein Bruchteil der Fische das Reifealter. Neben
Felchen werden in Hard jährlich auch bis zu einer halben Million
Forellen und Hechte gezüchtet.
Bereits 109 Jahre alt ist das Übereinkommen von Deutschland, der
Schweiz und Österreich, gemeinsam den Artenreichtum im Bodensee
sicherzustellen. Die alte Fischzuchtanstalt des Landes Vorarlberg war
in die Jahre gekommen und genügte nicht mehr den neuen, immer
ausgereifteren Anforderungen. Das neue Fischereizentrum wird Schulen
aus der Region und den 22 Fischereivereinen im Land auch als
Ausbildungsstätte dienen. Vorarlberg ist das einzige Bundesland,
betonte Landeshauptmann Herbert Sausgruber bei der Eröffnung, das
"über eine derartige Infrastruktur für alle Belange der Fischerei
verfügt". (APA)