- 1702: Die Osthälfte der größten unter den Kleinen Sunda-Inseln wird portugiesisch. - 1769: Der westliche Inselteil wird niederländisch. - 1859: Teilungsvertrag (erst 1904 ratifiziert). - 1942: Ganz Timor wird von den Japanern besetzt. - 1949: Westtimor kommt zu Indonesien. - 1952: Osttimor erhält den Status einer portugiesischen Überseeprovinz. - 25. April 1974: Militärputsch in Lissabon ("Nelken-Revolution") führt zur Entkolonialisierung. - 28. November 1975: Die Befreiungsfront "Fretilin" proklamiert nach überstürztem Rückzug der Kolonialverwaltung die Unabhängigkeit der "Demokratischen Republik Osttimor". - 7. Dezember 1975: Indonesiens Armee marschiert ein. - 17. Juli 1976: Indonesien annektiert Osttimor ohne völkerrechtliche Wirksamkeit als "27. Provinz." Dies wird von den Vereinten Nationen nicht anerkannt. - 1983: Die UNO-Menschenrechtskommission bestätigt in einer Resolution die Unabhängigkeit Osttimors. - 1984: Der von den Besatzungsbehörden ausgewiesene Bischof Martinho da Costa Lopes klagt Indonesien vor der UNO-Menschenrechtskommission des Völkermordes an. Von den 1974 registrierten 688.771 Einwohnern seiner Diözese Dili waren 259.000 nach der indonesischen Volkszählung 1983 "verschwunden". - 12. November 1991: Indonesische Besatzungssoldaten richten unter Teilnehmern der Beisetzung eines Unabhängigkeitsaktivisten in Osttimors Hauptstadt Dili ein Blutbad mit mehr als 200 Toten an. Jakarta bestätigte offiziell 51 Tote. - 20. November 1992: Festnahme des Fretilin-Führers Jose Alexandre ("Xanana") Gusmao. Er wird wegen Subversion zu lebenslanger Haft verurteilt (später Umwandlung in zwanzig Jahre). - 1996: Osttimors katholischer Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo und der im Exil lebende Fretilin-Koordinator Jose Ramos-Horta werden mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. - Mai 1998: Der nach schweren Unruhen in Indonesien erzwungene Rücktritt des langjährigen Diktators Suharto ebnet den Weg für eine politische Regelung. - Mai 1999: Indonesien und Portugal einigen sich unter UNO-Vermittlung auf ein Selbstbestimmungs-Referendum, - 30. August 1999: Volksabstimmung. - September: Vom indonesischen Militär gesteuerte Milizen überziehen Osttimor mit einer Welle der Gewalt. Hunderttausende fliehen bzw. werden von der Besatzungsmacht nach Westtimor vertrieben oder verschleppt. Der UNO-Sicherheitsrat beschließt die Entsendung einer multinationalen Truppe und die Einsetzung einer Übergangsverwaltung bis zur Verwirklichung der Unabhängigkeit. - Jänner 2000: UNO und Indonesien unterzeichnen Osttimor-Grenzvertrag. Ein UNO-Dokument stellt fest, dass Indonesiens Armee unter ihrem früheren Chef General Wiranto für systematische Gräueltaten in Osttimor verantwortlich war. - Juni: Nach Terrorakten pro-indonesischer Milizionäre stoppt die UNO die Repatriierung der Flüchtlinge und stellt im August die Tätigkeit in Westtimor ein. - August: UNO-Sicherheitsrat fordert nach dem Tod des ersten Blauhelm-Soldaten, eines Neuseeländers, Indonesien zur Unterbindung der Terrorakte von Paramilitärs auf. - Jänner 2001: Der berüchtigte Milizführer Eurico Guterres wird in Jakarta vor Gericht gestellt und später zu sechs Monaten Haft verurteilt. - März: Aufdeckung eines Mordkomplotts gegen Gusmao. - April: Bischof Belo fordert Menschenrechtstribunal für Osttimor Ein indonesischer Geheimbericht ergibt, dass die Gräueltaten in Osttimor von Indonesien angezettelt wurden. - 30. August: Freie Parlamentswahlen: Fretilin bekommt 57,3 Prozent der Stimmen. - März 2002: Eine demokratische Verfassung wird verabschiedet. - 14. April: Präsidentenwahl. "Xanana" Gusmao ist großer Favorit. - 20. Mai: Offizielle Entlassung in die Unabhängigkeit.
Asien & Pazifik
Chronologie des Osttimor-Konflikts
Indonesisches Okkupationsregime hatte Völkermord-Charakter