Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Foeger
Wien - Die rechtsgerichtete Protestkundgebung gegen die Wehrmachtsausstellung, an der lediglich rund 120 Personen teilgenommen haben, löste sich Samstag Nachmittag knapp nach 16.00 Uhr vorzeitig auf. "Am Heldenplatz gibt es keine Demonstranten mehr", so Polizeisprecherin Doris Edelbacher. SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim, der die Gegendemonstration linker Veranstalter beobachtete, zeigte sich empört über das Vorgehen der Polizei. "Ich habe nur erlebt, wie eine Gruppe von Polizisten mit Hunden losgerannt ist und einen völlig Unbeteiligten, der nix gemacht hat, von hinten mit einem langen Prügel niedergeschlagen hat". Das Auftreten der Polizei gegen die linken Demonstranten stehe "in keinem Verhältnis zu dem, was sich dort abgespielt hat". Jarolim zeigte sich "erschüttert. Es ist nicht akzeptabel und geht zu wie in einem Polizeistaat". Man müsste eigentlich froh sein über die linke Gegendemonstration, weil "ganz Europa schaut, wie sich die Bevölkerung bei einer Nazi-Demonstration am Heldenplatz verhält". Er forderte Innenminister Ernst Strasser (V) auf, eine Entschuldigung gegenüber denen abzugeben, die unverdient zum Handkuss gekommen seien. Die Polizei, die zuvor von den linken Demonstranten mit Ziegelsteinen und Holzplanken beworfen worden war, versuchte am späteren Nachmittag, auch diese Kundgebung aufzulösen. Letzten Meldungen zufolge habe es drei verletzte Polizisten und einige Festnahmen gegeben. Über die Zahl verletzter Demonstranten gab es zunächst keine genauen Angaben. (APA)