In Deutschland festigt sich der politische Widerstand gegen einen großangelegten Einstieg des italienischen Ministerpräsidenten und Medienunternehmers Silvio Berlusconi bei Kirch. "Wir sind uns mit dem Bundeskanzler absolut einig, dass der Einstieg eines ausländischen Regierungschefs in den deutschen Medienmarkt mit allen Mitteln verhindert werden muss", sagte der Nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement am Samstag nach einer Klausurtagung der SPD in Gelsenkirchen.Politische Munition im Wahlkampf Das Thema Kirch sorgte erneut auch für politische Munition im Wahlkampf. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bekräftigte den Vorwurf menschlicher Unanständigkeit gegen seinen Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) im Zusammenhang mit der Kirch-Pleite. "Ich habe das ganz bewusst gesagt", betonte Schröder bei einem Sonderparteitag der SPD am Samstag in Germering bei München. Menschlich unanständig sei es, wenn man ein Unternehmen zuerst aus politischen Gründen fördere, um sich dann in der Krise "vom Acker" zu machen. "Diese wirtschaftliche Kompetenz, die darin besteht, dass man gerade Mal zwei Milliarden Mark in den Sand setzt, kann man auf der Klippschule lernen", sagte Schröder in Richtung Stoiber. Zudem versuche sich der Kanzlerkandidat der Union, sich aus der Verantwortung für die Pleite zu stehlen.(Reuters/APA/dpa)