Kairo - Die palästinensische Selbstmordattentäterin, die am Freitag in Jerusalem sechs Israelis mit in den Tod gerissen hatte, wollte mit ihrem Anschlag nach eigenen Angaben die in Jenin getöteten Palästinenser rächen und eine Botschaft an die arabischen Führer schicken. "Ich habe diese Entscheidung getroffen, um mit meinem Körper eine Botschaft an die schwachen arabischen Führer zu senden", sagte die 20 Jahre alte Andalib Khalil Taktaka nach Angaben der arabischen Zeitung "Al Hayat" in ihrem Abschiedsvideo. "Sie hat immer gesagt, dass niemand außer den Palästinensern selbst jemals das Palästinenser-Problem lösen wird", sagte ihr Bruder Mahmud. Die Attentäterin stammt aus einem Dorf in der Nähe von Bethlehem, das Anfang des Monats von der israelischen Armee besetzt wurde. Ihre Ausbildung hatte die junge Frau nach Informationen der Zeitung vor einiger Zeit abgebrochen, weil ihre Familie Geld brauchte. Nachdem ihr Vater aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit in einem Steinbruch verloren hatte, nahm sie eine Stelle als Schneiderin an. Die Al-Aksa-Brigaden, die als bewaffneter Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat gelten, hatten sich zu dem Anschlag bekannt. Dabei hatte Andalib Khalil Taktaka sechs Israelis getötet und fast 90 Menschen verletzt. (APA)