Salzburg - Der Fortbestand der Pinzgaubahn in Salzburg ist für ein weiteres Jahr gesichert. Verkehrsminister Mathias Reichhold (FP) gab am Freitag dem Land Salzburg die verbindliche Zusage, den Übergangsbetrieb dieser ÖBB-Nebenbahn für ein weiters Jahr mitzufinanzieren, teilte die Salzburger Landeskorrespondenz am Samstag mit. Land, ÖBB, der Salzburger Verkehrsverbund und Oberpinzgauer Gemeinden arbeiten derzeit eine längerfristige Lösung der Krimmlerbahn aus. Bis Juni 2003 zahlen nun Land und Bund den Abgang, dann muss das neue Konzept vorliegen. Die Pinzgaubahn führt von Krimml durch den ganzen Oberpinzgau bis in die Bezirkshauptstadt Zell am See, das an der ÖBB-Westbahn liegt. Die 54 Kilometer lange Strecke ist sowohl für die Bewohner als auch den Tourismus, den wichtigsten Wirtschaftszweig der Region, von großer Bedeutung. Aufgrund der jährlichen Verluste wollen jedoch die ÖBB den Betrieb seit Jahren einstellen. Bund und Land Salzburg haben sich geeinigt, bis zum heurigen Juni den Abgang zu zahlen, damit die ÖBB den Betrieb aufrechterhält. Das Land zahlt jährlich 400.000 Euro, den Rest übernimmt der Bund. Nun wurde diese Vereinbarung um ein Jahr verlängert.

Im Februar dieses Jahres hatten die ÖBB ihr Konzept "PinzgauBahnBus" vorgestellt, das aber noch adaptiert und mit der Region abgestimmt werden muss. Vor allem die 125 Eisenbahnkreuzungen sind ein wesentliches Hindernis für eine Fahrzeitverkürzung und Steigerung der Attraktivität. Durch Verhandlungen mit den Grundeigentümern könnten die Gemeinden jetzt beweisen, wie sehr ihnen die Pinzgaubahn am Herzen liegt, erklärte der Salzburger Verkehrslandesrat Walter Blachfellner. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 15.4.2002)