Der langjährige Kirch-Manager Jan Mojto (53) steigt nach seinem endgültigen Abschied vom Kirch-Konzern mit dem von ihm gegründeten Unternehmen Eos (Events on Screen) in die Fernsehfilmproduktion ein, wie er im Interview mit dem "Kurier" erklärt. Die Insolvenz der KirchMedia möchte er nicht kommentieren, sagt aber: "Ich war eigentlich der Meinung, dass wir genügend Werte geschaffen hätten, um Durststrecken überstehen zu können."Abschied nach 22 Jahren Sein Abgang als KirchMedia-Chef - nach 22 Jahren bei Kirch verließ er das Unternehmen im Dezember - war für den gebürtigen Slowaken mit österreichischem Pass "seit Mitte letzten Jahres" klar. Er sei allerdings davon ausgegangen, dass er "über die Tätigkeit in Aufsichtsgremien mit der Gruppe verbunden bleibe". Mit seiner Eos, deren Geschäftsführer er auch ist, will er nun "große, internationale Fernsehproduktionen" auf den Markt bringen. Leo Kirch selbst wird von Mojto als "Lebensmensch" bezeichnet: "Er hat mich beruflich wie privat sehr stark geprägt. Kirch ist ein großer Mann, ich meine auch ein großer Unternehmer, ein großer Visionär. Wer groß denkt und handelt, dem kann auch leider das passieren, was ihm passiert ist. Das nimmt ihm aber von seiner Größe nichts weg." Interesse am Job des ORF-Generaldirektors habe er übrigens durchaus gehabt, sagt Mojto: "Wenn ich damals gekonnt hätte, hätte ich mich um diese Position bemüht." Mojto galt vergangenes Jahr im Vorfeld der ORF-Wahlen als Wunschkandidat der Koalitionsparteien, winkte aber ab. (APA)